SPD: Anhebung des Rentenalters für Feuerwehreinsatzbeamte ist unsozial!

Zu der am Montag (7.12.) auf Antrag der SPD von der Stadtvertretung “ mit den Stimmen der SPD und der Fraktion „Die Linke“ und Teilen der Bündnisgrünen gegen die Stimmen von CDU/FDP und der Unabhängigen Bürger mit 21:19 Stimmen beschlossen Entschließung „Keine Anhebung der Altersgrenze für Schweriner Berufsfeuerwehrleute“ erklärt der Vorsitzende der SPD-Stadtfraktion Daniel Meslien:

„Wir freuen uns, dass sich eine knappe Mehrheit unserer Auffassung angeschlossen hat. Die von der Großen Koalition im Schweriner Schloss beabsichtigte Altersgrenzenanhebung bei Feuerwehreinsatzbeamten um zwei Jahre auf 62 Lebensjahre führt zu einer Verschärfung der ohnehin schwierigen Personalsituation in unserer Berufsfeuerwehr und geht zu Lasten der Gesundheit dieser besonderen Belastungen ausgesetzten Beschäftigten. Darüber hinaus führt sie zu einer nicht vertretbaren Einschränkung der Sicherheit in unserer Stadt.

Der Krankenstand im hiesigen Amt für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst ist überdurchschnittlich hoch und 61% unserer hauptamtlichen Brandschützer sind 50 Jahre und älter. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr müssen aber im Dienst zu jeder Zeit in der Lage sein, mit schwerem Atemschutz unter Zeitdruck in brennende Gebäude einzudringen und vor der Brandbekämpfung verletzte Personen zu suchen und zu retten. Neben der über 30 kg schweren Ausrüstung lastet das Gewicht zu rettenden Menschen auf den Schultern der Feuerwehrmänner. Die lebensfeindliche Umgebung wie Rauch, Hitze und giftige Gase verbunden mit der sehr schlechten Sicht belasten den Feuerwehrmann psychisch sehr stark. Bei diesen Gefahrenlagen ist der psychische Stress schon vor dem 60. Lebensjahr nicht mehr zu bewältigen. Dabei noch Menschenleben zu retten ist schon ab 50 Jahre schwierig, ab 60 Jahre aber unmöglich.

Organisatorische Möglichkeiten, ältere Feuerwehrleute im Einsatzalltag zu entlasten sind sehr begrenzt. Stellen, auf denen nicht mehr einsatzfähige, ältere Beschäftigte verwendet werden können, sind in unserer Berufsfeuerwehr und der übrigen Stadtverwaltung nicht verfügbar. Bereits jetzt gehen überwiegend jüngere Feuerwehrleute ins Feuer. Die Folge ist, dass Jüngere überdurchschnittlich belastet werden, was wiederum langfristig zu negativen körperlichen Folgen führt.

Auch die von den rot-schwarzen Landeskoalitonären als Kompromiss bezeichnete Regelung, für zwei Jahre Feuerwehreinsatzdienst einen Monat früher als mit 62 Jahren in Rente gehen zu dürfen, ist aus Gründen der Einsatzbereitschaft der Löschzüge und der negativen gesundheitlichen Folgen für die Beschäftigten inakzeptabel . Denn Feuerwehrleute werden erst nach dem Abschluss einer Ausbildung in einem technischen Beruf und einer mehrjährigen Tätigkeit in diesem Beruf eingestellt. Das heißt, wer z.B. mit 25 Jahren Berufsfeuerwehrmann wird, kann, wenn er durchhält, etwa ein und ein halbes Jahr früher als mit 62 Jahren in Rente gehen. Auch dies ist mit Blick auf die begrenzte Leistungsfähigkeit bei Feuerwehreinsatzbeamten ab dem 50. Lebensjahr unverantwortlich.

Auf unsere Initiative stellt sich die Stadtvertretung gegen die erklärte  Absicht der rot-schwarzen Landtagsmehrheit. Für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in Schwerin  ist jedoch die Frage der Anhebung des Renteneintrittsalters für die Berufsgruppe der Feuerwehreinsatzbeamten, die ganz besonderen Belastungen ausgesetzt ist, so wichtig, dass wir sie aus unserer Verantwortung für die  Sicherheit der Menschen in unserer Stadt und für die Beschäftigen unserer städtischen Feuerwehr heraus keiner Koalitionsdisziplin unterwerfen wollen.“

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