SPD fordert kostenfreies Mittagessen an den Schweriner Grundschulen ein

In der Landeshauptstadt gibt es eine wachsende Anzahl von Kindern, die ohne Frühstück und Mittagessen ihren Schulalltag bewältigen müssen. „Uns erreichen“, so die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Manuela Schwesig „Meldungen von Grundschullehrern, dass immer weniger Schüler warme Mahlzeiten einnehmen. Teilweise ist es schon so, dass die Lehrer bedürftigen Kindern selbst gefertigte Brote mit in die Schule bringen.“

Die Ursachen für diese Entwicklung seien vielschichtig. Die steigende Armut in der Landeshauptstadt werde als eine angeführt. Mittlerweile lebe jedes dritte Kind in Schwerin auf Sozialhilfeniveau. Das vom Staat gezahlte Kindergeld werde teilweise von den von Armut betroffenen Eltern nicht dafür eingesetzt, den Kindern eine Essenmarke für die Schulküche zur Verfügung zu stellen. Des Weiteren seien selbst die städtischen Zuschüsse für das Essengeld nicht von allen Eltern genutzt worden. Auch die Kapazitäten des Kinderschutzbundes, der über Spenden Kindern zwischen 6 und 14 Jahren im Haus der Begegnung eine warme Mahlzeit anbietet, seien bereits wegen der großen Nachfrage ausgeschöpft.
„Das ist kein Zustand“, beklagt sich Schwesig, „wir sehen dringenden Handlungsbedarf“. In einem Antrag zur kommenden Stadtvertretung wird die SPD-Fraktion deshalb die Einführung eines kostenfreien Mittagessens für alle Schüler an den kommunalen Grundschulen einfordern. „Es muss ab nächstem Schuljahr sichergestellt werden, dass zumindest Schweriner Grundschulkinder eine kostenlose warme Mahlzeit erhalten“, betont die Fraktionsvize.

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