Volleyballerinnen im Challenge Cup in Oudegem
SCHWERIN – Für die Volleyballerinnen des Schweriner SC war die 700-Kilometer-Reise ins belgische Oudegem am Dienstag eine Strapaze. Für Busfahrer Norbert Bessel (54) hingegen war die Reise fast schon entspannend. Denn der Fahrer von „Sewert Reisen“, die die internationalen Fahrten des SSC übernehmen, ist pro Jahr mehr als 80.000 Kilometer auf Europas Straßen unterwegs. „Ob ins Baltikum oder nach Südeuropa, das ist unser Alltag. Diese Fahrt ins Nachbarland sitzen wir salopp gesagt mit einer Backe ab“, lacht er.
Am 11.11, um 6 Uhr rollte der Neoplan-Cityliner (440 PS, Vier-Sterne-Standard) in Schwerin los, gestern um 20.30 Uhr war der SSC in Oudegem am Netz. Bessel: „Am Anfang war es natürlich total ruhig, weil alle gleich wieder geschlafen haben.“ Erst im Verlauf der neunstündigen Fahrt tauen die Frauen langsam auf. „Aber selbst dann bleibt alles leise. Die meisten hören Musik über Kopfhörer oder schauen Filme auf dem Laptop.“
Die einzige „Störung“ kommt vom Trainerteam um Felix Koslowski, wenn per DVD Spielszenen analysiert werden. Bessel: „Das passiert dann über unseren großen Monitor im Bus.“ Party-Exzesse sind auf den SSC-Fahrten selbst nach Siegen nicht zu erwarten. „Das ist alles sehr professionell. Bei Männer-Mannschaften gibt es schon mal ein Bier nach Spielschluss, hier nicht. Und laute Musik eher auch nicht. Auf der Hinfahrt sind immer alle konzentriert, auf der Rückfahrt kaputt und müde.“
Zumal die Schwerinerinnen nach dem Spiel ein hartes Programm hatten. Gegen 22.30 Uhr fuhr der Bus zurück in die mecklenburgische Landeshauptstadt, erst morgens nach 7 Uhr ist die Ankunft geplant. Und schon Samstag steht die nächste Aufgabe, das Bundesligaspiel gegen Stuttgart, an. Trainer Felix Koslowski: „Wir haben nur die Möglichkeit eines lockeren Trainings, um die Fahrt etwas aus den Knochen zu bekommen, dazu die Spiel-Auswertung – und dann gilt es schon wieder.“
Elpe