SSC-Volleyballerin mit neuen Zielen

Saskia Hippe: Wir werden wieder um die Plätze ganz oben mitspielen.

Aktuell steht der Fußballsport im Blickpunkt des weltweiten Interesses. Und bisher konnten die Mannschaften aus Deutschland, den Niederlanden, Mexiko, Brasilien und Kolumbien beeindruckten. Dass Fußball aber nicht „alles“ ist, es daneben noch andere attraktive Ballsportarten gibt, weiß man vor allem in Schwerin. So hat in der Landeshauptstadt insbesondere der Frauen-Volleyball seit bereits sechs Jahrzehnten eine große Erfolgsgeschichte. Nationale Meistertitel, nationale Pokalerfolge, Europapokal-Siege, EM-Erfolge sowie EM-Medaillen, ja sogar olympische Medaillen oder sogar weltmeisterliche Plaketten im Nachwuchs-Bereich gehören zur Ausbeute der Schweriner Volleyballspielerinnen.

In diese Erfolgstradition passt nun die letzte Spielzeit 2013/14 der SSC-Spielerinnen irgendwie nicht hinein. Eine suboptimale Vorrunde in der Champions League, Halbfinal-Aus im DVV-Pokal und auch ein frühes Verabschieden (Viertelfinale) in den Playoffs zur deutschen Meisterschaft. Aber man wäre ungerecht, ließe man diese Fakten unkommentiert, Spielerinnen- und Trainer-Abgänge vor der Saison 2013/14, viel Verletzungspech und erstarkte Gegnerinnen setzten dem SSC-Team 2013/14 mächtig zu.

Saskia Hippe, Volleyballspielerin des SSC-Teams. (Foto: M. Michels)Nachgefragt bei SSC-Volleyballspielerin Saskia Hippe. Im Interview mit Marko Michels sprach die 23-jährige Nationalspielerin über ihre Genesung, ihre Ziele mit der SSC-Mannschaft und ihren Blick zum Herren-Volleyball bzw. zur Fußball-WM.

„Kann es kaum erwarten, wieder Volleyball zu spielen…“

Marko Michels: Nach Ihrer schweren Verletzung gleich zu Beginn der Saison 2013/14… Wie geht es Ihnen inzwischen, Saskia? Ist alles „im grünen Bereich“?

Saskia Hippe: Ja, es ist alles im grünen Bereich. Wir liegen gut in der Zeit. Es braucht leider aber auch viel Geduld.

MM: Die Saison 2013/14 ist längst Vergangenheit. Aber so ganz zur Tagesordnung übergehen, kann man nach einer solchen Saison sicher nicht … Wie lautet Ihr Resümee – mit Abstand – zur Spielzeit 2013/14, auch wenn Sie verletzungsbedingt die Saison nur passiv verfolgen konnten?

SH: Ich denke, dass uns allen schon vor der Saison und auch mit voller Besetzung klar war, dass die Spielzeit 2013/14 sehr schwer werden und alles andere als ein Selbstläufer sein würde, wie es Schwerin die letzten Jahre vielleicht gewohnt war. Durch das Verletzungspech wurde die Gesamtsituation natürlich noch schwieriger und meine Meinung ist, dass die Mannschaft bis zum Schluss alles rausgeholt hat, was ging.

MM: Was waren aus Ihrer Sicht die sportlichen Knackpunkte im Spiel der SSC-Mannschaft?

SH: In manchen entscheidenden Situationen fehlte dem SSC-Team die Abgeklärtheit einer erfahrenen Spielerin… Alle Spielerinnen auf dem Court waren sehr jung.

MM: Welche Ambitionen, auch bei Ihnen persönlich, gibt es mit Blick auf die kommende Saison?

SH: In der nächsten Saison geht natürlich wieder ganz von vorne los und wir werden wieder um die Plätze ganz oben mitspielen. Ich persönlich kann es kaum erwarten, ENDLICH einmal wieder Volleyball zu spielen.

MM: Die Berliner Recycling Volleys wurden 2014 wieder deutscher Meister – mit dem gebürtigen Schweriner Robert Kromm. Verfolgen Sie die Spiele im Herren-Volleyball auch ein wenig?

SH: Ja, angesichts der Tatsache, dass ich die Zeit in Berlin verbringen konnte, hatte ich das Glück, fast bei jedem Heimspiel der Berliner Recycling Volleys dabei sein zu können. Robert ist ein extrem starker Spieler. Es ist beeindruckend ihm zuzusehen. Er hatte großen Anteil am Erfolg seiner Mannschaft.

MM: Zurzeit läuft die Fußball-WM der Herren in Brasilien. Interessieren Sie sich auch ein wenig für den Fußballsport? Wer ist Ihr WM-Favorit?

SH: Ich interessiere mich eigentlich nicht so für Fußball, aber bei der WM schon. Ich liebe das Gefühl des Zusammenhalts im ganzen Land und das „Nach-außen-tragen“ des „Nationalstolzes“, was ja in Deutschland durch unsere Vergangenheit leider nie so richtig möglich ist. Mein Favorit auf den Titel ist natürlich ganz klar unser Team.

MM: Vom 23. September bis 12. Oktober finden die Weltmeisterschaften im Frauen-Volleyballsport in Italien statt. Wer sind dort Ihre Favoritinnen? Was erhoffen Sie sich von der deutschen Auswahl?

SH: Die Favoritinnen auf den Titel sind wie immer Brasilien, Russland und die USA. Italien wird im eigenen Land wird auch „eine Hausnummer“ sein. Aber natürlich haben wir uns mittlerweile den Respekt verschafft, dass uns auch jeder auf „dem Zettel“ haben wird.

MM: Vielen Dank, Saskia! Weiterhin eine gute Genesung sowie auf eine erfolgreiche und gesunde Saison 2014/15 mit der SSC-Mannschaft!

Nach oben scrollen