SSC zahlt Lehrgeld in der Champions League

Zum Auftakt der Champions League-Saison 2011/2012 unterlag der SSC gegen den türkischen Serienmeister Eczacibasi VitrA Istanbul nach starkem Beginn mit 1:3 (25:18, 14:25, 22:25, 20:25).1129bild1ateamistanbul.jpg

Schwerin (W.G.): Dieses Spiel auf internationaler Ebene hätte der SSC nicht verlieren brauchen. Aber nach dem tollen 1. Satz hatte man wohl Angst vor der eigenen Courage und es kam kein sinnvoller Spielaufbau mehr zustande. Alles Positive schien wie weggeblasen. Schade drum, so eine Chance auf einen Sieg in der CL wird es in diesem illustren Feld wohl nicht mehr geben. Trotzdem brauchten die 1.813 Zuschauer ihr Kommen nicht bereuen und standen wie ein Mann hinter ihrer Mannschaft.

Am 20.12.2011 um 19.00 Uhr findet das nächste CL-Heimspiel gegen den französischen Meister RC Cannes in der Sport-und Kongresshalle statt.

1. Satz: Hier zeigte der SSC sein wahres Leistungsvermögen und ließ Istanbul nicht zur Entfaltung kommen.Da war nichts von der vorausgesagten Klasse zu merken. Der SSC stand bombensicher im Block und auch seine druckvollen Aufschläge verfehlten nicht die Wirkung. So konnte der SSC auf 17:10 davonziehen. Zwar konnte Istanbul durch seine stärkste Spielerin Demir Darnel auf 14:17 verkürzen, doch vor allem Mira Topic und Denise Hanke sorgten für die vorentscheidende 21:16-Führung. Beim Stand von 24:17 hatte der SSC Satzball. Der zweite führte dann  zum 25:18-Satzgewinn, als Asuman Karakoyun ihre Aufgabe nicht übers Netz brachte.

2. Satz: Unverständlich der Einbruch des SSC in diesem Satz. Alles, was in Satz 1 noch so hervorragend funktionierte, war auf einmal wie weggeblasen. Nichts lief mehr zusammen. Von geordnetem Verhalten konnte keine Rede sein. Die Abwehr war löchrig wie ein Schweizer Käse und auch im Angriff lief nichts mehr zusammen. Auch die Einwechselung von Anne Buijs zeigte keine Wirkung. Sie ist einfach noch nicht stabil genug, um eine Verstärkung darzustellen. Der SSC hatte nicht die Spur einer Chance und verhielt sich oft anfängerhaft. Über 4:10, 7:15, 9:20 hatte Istanbul beim 10:24 Satzball. Schwerin konnte das Ergebnis noch etwas freundlicher gestalten, unterlag aber trotzdem deutlich mit 14:25.

3. Satz: Hier ging es bedeutend spannender zu. Der SSC schien aus seiner Lethargie erwacht zu sein und hielt jetzt vor allem kämpferisch mit. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Bis zum 18:17 lag man ständig knapp vorne. Doch zum Ende dieses Satzes erwiesen sich die Türkinnen abgezockter und cleverer als die Heimmannschaft. Da machte sich die mangelnde Erfahrung im internationalen Geschäft bemerkbar. Zwar konnte Krystle Esdelle mit 3 Punkten noch auf 22:24 verkürzen, doch Demir Darnel verwandelte den ersten Satzball zum 25:22.

4. Satz: Nach 1:0 bzw. 2:1-Führung lief der SSC ständig einem Rückstand hinterher (9:10, 12:15, 19:20). Statt Ausgleich für den SSC konnte Istanbul durch einfache und vermeidbare Schweriner Fehler (Topic, Buijs) mühelos den Sack zum 25:20 zubinden.
Schade, dass sich der SSC selbst um den Lohn seiner Bemühungen, vor allem im ersten Satz brachte. Mit etwas mehr Routine und Clevernis wäre eine Überraschung möglich gewesen. Foto (2): P. Bohne

Schwerin spielte mit: Thomsen, Topic, Retzlaff, Kauffeldt, Thormann, Hanke,  Brandt;  Hakuta,  Buijs, Esdelle

1129sscistanbulbild5pk.jpgTrainerstimmen:
Lorenzo Micelli, Eczacibasi VitrA Istanbul: Nach dem schlecht begonnenen 1. Satz konnte es nur noch besser werden. Unser Service entschied schliesslich das Spiel. Obwohl Schwerin ein starker Gegner war, haben wir verdient gewonnen. Wir sind hier gut betreut und aufgenommen worden. Auch die Fans in der Halle haben zur guten Stimmung beigetragen.
Teun Buijs, SSC: Insgesamt war es ein sehr gutes Spiel. Im 1. Satz haben wir viele direkte Punkte gemacht. Leider konnten wir diese Stärken nicht im weiteren Spiel ausnutzen. Dazu fehlt uns einfach noch die CL-Erfahrung. Für uns ist die Champions-League ein wichtiger Lernprozess auch im Hinblick auf die Bundesliga.

1.Satz: 1:0, 25:18, 27 Min, 2.Satz: 1:1, 14:25, 23 Min., 3.Satz: 1:2, 22:25, 28 Min., 4.Satz: 1:3, 20:25, 28 Min.
Zuschauer: 1.813

Nach oben scrollen