Stadt wirbt um noch mehr Unterstützung für die Aufnahme von Flüchtlingen

Kampagne freut sich über 50. Patin – Stadtvertreter diskutieren über Beschlussvorlage

Shwerin, 20.03.09 – Rettungsringe, die die Landeshauptstadt Schwerin letzten Herbst entlang der Seeufer aufgestellt hat, sollen gewährleisten, dass Menschen in Not schnell und unkompliziert geholfen werden kann. Mit bunten Schildern an den städtischen Rettungsanlagen macht nun seit Freitag die Kampagne „Save me – eine Stadt sagt JA!“ auf sich aufmerksam. Um Ertrinkende geht es bei der Kampagne „Save me“, die einen Rettungsring im Logo führt,  allerdings nicht direkt: Wie ein Besuch der Website www.save-me-schwerin.de verrät, setzt sich die Kampagne bundesweit für die dauerhafte Aufnahme von hilfsbedürftigen Flüchtlingen aus Flüchtlingslagern und Krisenregionen dieser Welt ein (Resettlement). Gefordert wird die Beteiligung Deutschlands am Resettlement-Programm des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR).

In mehr als 20 deutschen Städten, darunter Schwerin, haben sich in den vergangenen Monaten lokale Bündnisse gebildet. Die Schweriner Kampagne will erreichen, dass sich die Landeshauptstadt in einem gemeinsamen Beschluss der StadtvertreterInnen für die Aufnahme von Flüchtlingen vor Ort und die Teilnahme am Resettlement-Programm des UNHCR ausspricht. Eine erste Beschlussvorlage wird gegenwärtig in den Fraktionen diskutiert.

„Die Schweriner Save-me-Kampagne wird bereits von mehr als 50 Patinnen und Paten unterstützt“, freut sich Ulrike Seemann-Katz, Vorstandsvorsitzende des Flüchtlingsrates Mecklenburg-Vorpommern e.V. „Diese Menschen bekennen sich mit Namen und Gesicht zur Aufnahme und Integration von Flüchtlingen hier vor Ort in Schwerin“, so Seemann-Katz. Die Gründe für das Engagement seien vielfältig. „Ich mache mit, weil ich damit meinen persönlichen Beitrag zu couragiertem und freundlichem Zusammenleben leisten will.“, schreibt beispielsweise ein 16-jähriger Schüler auf www.save-me-schwerin.de. „Nicht nur global denken, sondern auch konkret vor Ort handeln“, möchte ein 46-jähriger Mechaniker. Als „ein Gebot der Menschlichkeit“ betrachtet eine Juristin ihr Engagement.

„Save me“ Schwerin wird von Amnesty International Schwerin, der AWO- Kreisverband Schwerin-Parchim e.V., der DGB Region Westmecklenburg, dem Eine-Welt-Landesnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern, dem Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern e.V. sowie der Verbund für Soziale Projekte gGmbH (VSP) getragen.

Resettlement

Weltweit sind mehr als 40 Millionen Menschen auf der Flucht. Im Rahmen seines Resettlement-Programms wählt der UNHCR in Krisengebieten und in Lagern Flüchtlinge aus und bringt sie in ein sicheres Aufnahmeland. Hier sollen die Flüchtlinge dauerhaft bleiben und ein neues Zuhause erhalten.

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