Stadtbibliothek will Selbstverbuchungssystem einführen

Buchrückgabe dann auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich

(c) Stadtbibliothek SchwerinNeubrandenburg hat es schon, in Schwerin soll es 2016 Realität werden: Die Stadtbibliothek will ein automatisiertes Ausgabe- und Rücknahmesystem einführen. „Es geht dabei nicht darum, Bücher auch in der Nacht auszuleihen. Das System ermöglicht aber, sie 24 Stunden am Tag am Hauptstandort der Stadtbibliothek zurückzugeben. Denn so funktionieren heute moderne Bibliotheken“, sagt Oberbürgermeisterin und Kulturdezernentin Angelika Gramkow.
Das automatisierte Ausgabe- und Rücknahmesystem bietet den 6800 Nutzerinnen und Nutzern der Stadtbibliothek einen besseren Service und entlastet Bibliotheksmitarbeiterinnen von Routinearbeiten. „Bibliotheken sind logistische Hochleistungsbetriebe. Der Aufwand für die Verbuchung und Sortierung der anfallenden Medien ist bei jährlich rund 100.000 Bibliotheksbesuchen beträchtlich“, erklärt die Leiterin der Stadtbibliothek Grit Wilke.

Doch diese personalintensiven Routinearbeiten können zu einem gewissen Grad automatisiert werden. Mit der Einführung eines Selbstverbuchungssystems für die Ausleihe und Rückgabe gewinnen die Mitarbeiterinnen Ressourcen, um das Bildungs- und Kulturangebot der Stadtbibliothek auszubauen. Weiterer Vorteil: Leserinnen und Leser können das Rückgabesystem jederzeit auch außerhalb der Öffnungszeiten nutzen.

Innerhalb der Öffnungszeiten können sie ihre ausgeliehenen Bücher mit dem automatisierten System selbst verbuchen. In diesem Fall legt nicht die Bibliothekarin sondern man selbst die Buchauswahl am Selbstbedienungsterminal der Ausleihe auf einen Scanner – ein zusätzliches Angebot wie an einer modernen Supermarktkasse, die ja auch ohne Kassiererin funktioniert. Selbstverständlich bleibt die klassische Ausleihe mit Beratung ebenfalls erhalten. Die Anschaffung des automatisierten Selbstverbuchungssystems in der Hauptbibliothek kostet etwa 100.000 Euro.

Hintergrund: Die RFID-Technologie

Automatisierte Ausgabe- und Rücknahmesysteme, die in immer mehr Bibliotheken Einzug halten, beruhen auf der so genannten RFID-Technologie. RFID steht für „Radio Frequency IDentification“. Die Technologie dient der drahtlosen Kennzeichnung von Gegenständen per Funktechnik. Dabei werden die Bücher und andere Medien per Klebeetikett mit kleinen Mikrochips versehen. Diese identifizieren das gekennzeichnete Medium und seinen Ausleihstatus. Bei einer Verbuchung wird die Information per Scanner aus dem Etikett ausgelesen und mit einer Datenbank im Hintergrund abgeglichen. Anschließend wird dem Chip sein neuer Ausleihstatus mitgeteilt. RFID und damit mögliche Automatisierungen sind finden sich inzwischen in immer mehr Lebensbereichen, z.B. im Handel, in der Lagerhaltung oder im Verkehrswesen.

 

Quelle: LHS

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