„Städte gegen die Todesstrafe“ in Schwerin

Infostand von Amnesty International am 30. November vor dem Rathaus

Anlässlich der internationalen Aktion „Städte gegen die Todesstrafe“ organisiert die Schweriner Gruppe von Amnesty International am Sonntag, den 30. November zwischen 16 und 18 Uhr einen Aktionsstand vor dem Rathaus. Das Gebäude wird an diesem Tag bei Einbruch der Dunkelheit grün angestrahlt – ein sichtbares Bekenntnis der Landeshauptstadt für die Menschenrechte.

Die Mitglieder der Amnesty-Gruppe setzen sich aktiv für Inhaftierte und von der Todesstrafe bedrohte Menschen ein, indem sie die Öffentlichkeit gezielt informieren und Petitionen an die Verantwortlichen richten. „Öffentlicher Druck ist das wirksamste Mittel zum Schutz der Menschenrechte“, sagt die Gruppensprecherin Katja Köhne. „Er zeigt den Verantwortlichen, dass Verstöße gegen die Menschenrechte registriert und nicht hingenommen werden. Oft können wir mit unserer ehrenamtlichen Arbeit erreichen, dass Gefangene freigelassen, Todesurteile umgewandelt, Drohungen beendet, Folter gestoppt oder unfaire Gerichtsverfahren wieder aufgerollt werden. Rund 40 Prozent der Eilaktionen von Amnesty sind erfolgreich.“

Am 30. November sammeln die Aktiven Unterschriften gegen die drohende Hinrichtung einer vierfachen Mutter aus Pakistan, die in einem unfairen Gerichtsverfahren der Blasphemie angeklagt wurde. Außerdem geht es um den Fall eines jungen Nigerianers, der als 16-jähriger verhaftet und unter Folter zu einem Geständnis gezwungen wurde.

Rund um den Erdball treten mehr als drei Millionen Amnesty-Mitglieder und UnterstützerInnen dafür ein, dass Menschenrechtsverletzungen gestoppt werden. Die Amnesty-Gruppe Schwerin ist Teil dieses globalen Netzwerks. Amnesty International ist politisch unabhängig und finanziert sich ausschließlich über Spenden und Mitgliedsbeiträge. Nähere Informationen zu unseren Aktivitäten vor Ort finden Interessierte unter www.amnesty-schwerin.de.

Hintergrund:
Die Aktion „Cities for life – Städte für das Leben“ wurde von der katholischen Laienbewegung Sant’Egidio gegründet. Unter Beteiligung zahlreicher Organisationen in der World Coalition against the Death Penalty setzt sich Sant’Egidio seit 1998 für ein weltweites Moratorium der Todesstrafe ein. Insgesamt haben sich bislang 1650 Städte, davon 70 Hauptstädte, der Aktion angeschlossen. In Deutschland unterstützen 155 Städte die Kampagne. Schwerin nimmt seit 2005, nach einem Mehrheitsbeschluss der Stadtvertretung, daran teil. In vielen größeren und kleineren Städten wird an diesem Tag ein charakteristisches Gebäude besonders angestrahlt. Damit soll der Protest gegen die Unmenschlichkeit der Todesstrafe zum Ausdruck gebracht werden.

Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte.

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