Stapellauf des BUGA-Slawenbootes

Seit Beginn der Bundesgartenschau arbeiten mehrere Männer täglich am BUGA-Slawenboot im Ufergarten.

BUGA-SlawenbootAm vergangenen Samstag, 16 Tage vor Ende der Gartenschau, fand der Stapellauf des Slawenbootes statt. Beim Stapellauf wird das Boot entrahmt und die so genannte Helling abgebaut. Dies konnte erst jetzt geschehen, da das Boot konstruktiv fertig ist und in sich trägt. Aus drei tonnenschweren Eichenstämmen wurde das BUGA-Slawenboot gebaut. Nur mit Axt, Beil, Hobel, Messer, Bohrer und Manneskraft fertigten die Bootsbauer das Slawenboot nach archäologischen Gesichtspunkten. So formten sie beispielsweise die Bohlen und bauten die Spanten ein. Bereits nach zwei Wochen harter Arbeit wurde das Boot im Ufergarten auf Kiel gelegt.

Für den Bootsbauer Kai Zausch, der das Slawenboot entworfen hat, war dies ein ganz besonderes Projekt. „So eine alte Handwerksarbeit ausführen zu können, war für mich eine Ehre. Und diese an die vielen interessierten Besucher weitergeben zu können, war wunderbar. Am meisten erleichtert mich, dass das Boot tatsächlich fertig wird. Somit werden wir es zum Ende der BUGA in das Wasser lassen“, versichert Kai Zausch. Unterstützt wurde der Bootsbauer durch Schüler und Praktikanten, die regelmäßig mitgearbeitet haben. Nach dem Stapellauf wurde das BUGA-Slawenboot auf den Namen „Perun“ getauft. Wie Kai Zausch erklärt, ist Perun der oberste Gott der slawischen Mythologie, der die Insignien Lilie, Eiche und Axt vereint. „Der Name passt sehr gut zu dem BUGA-Slawenboot und zur Bundesgartenschau. Die Symbole vereinen unsere Arbeit, das Material des Bootes sowie das Thema Pflanze.“

In den kommenden zwei Wochen ist das Bootsbau-Team damit beschäftigt, den Schaden, den der Sommer und die starke Hitze angerichtet haben, zu beseitigen.
„Das Holz ist zu stark getrocknet, so ist das Boot noch nicht schwimmfähig. Wir werden alle Verbindungen nacharbeiten, die Nägel neu einschlagen sowie Keile neu setzen“, weiß Kai Zausch. Zu den weiteren Arbeitsschritten gehören der Innenausbau, wo Sitz- und Fußbodenbretter gefertigt werden, das Fertigen der Dollen, als Halterung für die Ruder sowie der Bau des Mastes und der Segelstange. Der Nachbau des Slawenbootes ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landesamtes für Kultur- und Denkmalpflege und der Beruflichen Schule Schwerin mit Sonderpädagogischer Aufgabenstellung. „Die Arbeit am Slawenboot ist ein sehr schönes Beispiel, um Archäologie fassbar zu machen. Ganz besonders freut es mich, dass es gelungen ist, Jugendliche für dieses Projekt zu begeistern“, freut sich Dr. Michael Bednorz, Direktor des Landesamtes für Kultur- und Denkmalpflegen. Unterstützt wurde der Bootsbau weiterhin durch das Wirtschafts- und Sozialministerium sowie die Service-Clubs der Stadt Schwerin.

Die Jungefernfahrt des BUGA-Slawenbootes ist für den Nachmittag des 10. Oktober geplant. Nach der Bundesgartenschau wird „Perun“ beim Marineclub im Heidensee eingesetzt.
Informationen zu Slawen in Mecklenburg-Vorpommern, ihre Lebensweise und ihre Kultur, erfahren alle Interessierten im BUGA-Außenstandort Groß Raden. Hier erfahren die Gäste, wie Slawen vor 1.000 Jahren gelebt haben.

Michaela Geist

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