START-Stiftung: Mit Engagement zum Ziel

8 Stipendiaten aus Mecklenburg-Vorpommern feiern ihr Abitur – darunter Anna (18) aus Schwerin

Frankfurt am Main/Schwerin – Das Engagement auch ein Bildungsfaktor ist, verdeutlichen die insgesamt 191 START-Stipendiaten, die jetzt ihr Abitur abgelegt haben. Zu ihnen zählen acht junge Erwachsene mit Migrationshintergrund aus Mecklenburg-Vorpommern – genauer aus Gadebusch, Rostock, Schwerin, Stavenhagen und Waren (Müritz). Unter ihnen ist als einzige Schwerinerin die aus Russland stammende Anna. Sie und die anderen Abiturienten wurden vom 9. bzw. 10. Schuljahr bis zum Erreichen ihrer Hochschulreife materiell und ideell unterstützt. Ausschlaggebend für die Förderung war neben ihren guten schulischen Leistungen ihr gesellschaftlicher Einsatz für andere.

Robert Hasse, Geschäftsführer der START-Stiftung gGmbH, betont: „Gute schulische Leistungen sind wichtig, aber sie sind nicht alles. Unsere Erfahrung bei START zeigt, dass Engagement und Ehrenamt mindestens genauso die Persönlichkeitsentwicklung und Selbstorganisation fördern. Zudem eröffnet Engagement zusätzliche Lernwelten im Alltag. Um die Jugendlichen in ihrer Entwicklung als aktive Mitgestalter für unsere zukünftige Gesellschaft zu bestärken, fördern wir die Stipendiaten daher mit Seminaren und Anregungen. Zusätzlich schreiben wir jährlich einen Wettbewerb für vorbildliches Engagement unter den Stipendiaten aus, der mit einem Preisgeld für die eingereichten Projekte dotiert ist.“

Aus Sicht der START-Stiftung, welche ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung ist, kommt Engagement eine wichtige Rolle in der Bildung zu. Es vermittelt Schlüsselqualifikationen für die persönliche Entwicklung und Gestaltung des weiteren Lebenswegs. Dabei unterscheidet sich der Lernprozess in der Regel von dem in der Schule: Ihre Erkenntnisse gewinnen Engagierte durch die Praxis und das hautnahe Erleben. Das wird mittlerweile auch in der Arbeitswelt immer mehr anerkannt. Arbeitgeber legen zunehmend Wert auf diese Form der Verantwortungsübernahme.

Bei den START-Stipendiaten ist erkennbar: Die jungen Menschen übernehmen Verantwortung oftmals nicht nur da, wo ihre Interessen liegen, sondern bringen sich auch dort ein, wo Unterstützung benötigt wird – sei es beispielsweise als Schulsprecher, bei der Jugendfeuerwehr oder im Sportverein. Die neuen Abiturienten gehören zu insgesamt 1.300 Schülerinnen und Schüler, die das START-Programm erfolgreich durchlaufen haben. In Mecklenburg-Vorpommern, wo START im Jahr 2006 eingeführt wurde, gibt es inzwischen 36 Alumni. 20 Schülerinnen und Schüler sind hier aktuelle Stipendiatinnen und Stipendiaten.

Gesellschaftliche Hoffnungsträger

Während z.B. die Studie „Jugend in der Zivilgesellschaft“ (Sibylle Picot, 2012) zeigt, dass das Engagement von Jugendlichen rückläufig ist, machen die aktiven und ehemaligen START-Stipendiaten Hoffnung: Eine Umfrage ergab, dass sich das gesellschaftliche Engagement der START-Stipendiaten sowohl im Verlauf ihres Stipendiums verfestigt als auch nach Schulabschluss ein hohes Niveau behält. Während der Förderung weitete sich die soziale Tätigkeit bei rund der Hälfte (51 Prozent) aus. Als Grund gaben 86 Prozent an, dass es ihnen wichtiger geworden wäre als früher. Fast 90 Prozent zeigten sich motiviert, etwas von dem, was sie durch START bekommen haben, weiterzugeben. Rund die Hälfte der Alumni (48 Prozent) behielt nach dem Ausscheiden aus dem Programm den Umfang ihres gesellschaftlichen Engagements bei. 17 Prozent erhöhten ihn sogar.

Quelle: START-Stiftung

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