Stilles Gedenken an Blumenfrau Bertha Klingberg

Ehrenbürgerin und Ehrenringträgerin wäre heute 111. Jahre alt geworden.

Geburtstag-Bertha KlingbergUnvergessen bleibt Schwerins Blumenfrau Bertha Klingberg. Heute, am 21. Oktober 2009, wäre die Ehrenbürgerin und Ehrenringträgerin der Landeshauptstadt 111. Jahre alt geworden. Zum Gedenken an die Blumenfrau brachte Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow am frühen Morgen Blumen an ihr Grab auf dem Alten Friedhof. Viele Schwerinerinnen und Schweriner erinnern sich noch an ihre 1990 gestartete Unterschriftenaktion „Unser Schwerin muss Landeshauptstadt werden“. 1993 erhielt Bertha Klingberg für ihr großes Engagement einen Ehrenring der Landeshauptstadt Schwerin. Darüber hinaus verlieh ihr die Stadtvertretung im Jahre 2002 in Würdigung ihrer großen Verdienste die Würde der Ehrenbürgerschaft. Ihre letzte Ruhe fand Bertha Klingberg im November 2005 im Familiengrab auf dem Alten Friedhof. Die Pflege für die Ruhestätte hat die Stadt Schwerin übernommen.

Aus der Biografie von Bertha Klingberg:
Bertha Klingberg ist über die Stadtgrenzen hinaus als Schweriner Blumenfrau bekannt.
Sie wurde am 21. Oktober 1898 in Hamburg geboren. Als Einzelkind wuchs sie zum größten Teil im Haus ihrer Großeltern in Bützow auf. Schon damals suchte sie die Nähe zu Schwerin. Sie besuchte oft ihre in Schwerin lebende Tante. Ihre Liebe zu schönen Blumen zog sie auch immer zum Schlossgarten. Noch heute erzählt sie gern die Geschichte, als sie als Zehnjährige über den Zaun des Schlossgartens kletterte, um die Blumenpracht des herzoglichen Parks zu bewundern und ein „älterer Herr“ sie darauf ansprach. Es stellte sich heraus, dass es der Großherzog persönlich war. „Das nächste Mal kommst du durch den Eingang“, so der Großherzog. Damit bekam sie die Erlaubnis, wann immer sie wollte, den Schossgarten zu besuchen. Ihre Liebe zu Blumen machte sie zum Beruf. Als 14-jährige begann sie eine Lehre als Blumenbinderin in Rostock.
Nach dem 1. Weltkrieg verlor sie ihren Ehemann nach einer schweren Verwundung.
Bertha Klingberg zog mit ihrem Sohn in ihr geliebtes Schwerin. 1945 war es, als ein russischer Offizier an ihrem Garten vorbeikam und von ihr die ersten Blumen kaufte. Er kaufte regelmäßig bei ihr und brachte sie auf die Idee, ihre Blumen auf dem Schlachtermarkt anzubieten. Bis ins hohe Alter führte sie ihren Haushalt allein. Seit September 2002 wohnt die Ehrenbürgerin und Blumenfrau im Alten- und Pflegeheim in der Ratzeburger Straße. Kurz nach Ihrem 107. Geburtstag, am 7. November 2005, verstarb Bertha Klingberg. Ihr größter Wunsch, die Bundesgartenschau 2009 mit zu erleben, ging leider nicht mehr in Erfüllung.

Foto: Stadt

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