Straßen erzählen Geschichte

Neu Zippendorfs Paten

Von den drei Dreescher Stadtteilen ist Neu Zippendorf der kleinste; er misst in der Fläche nur 110 Hektar, was einem Anteil von 0,84 Prozent am gesamten Stadtterritorium entspricht. Zum Vergleich: Der Große Dreesch weist 219, das Mueßer Holz 266 Hektar auf. Baubeginn für das heutige Neu Zippendorf, das laut jüngster Umfrage (siehe vorigen Turmblick) bei der Wohnqualität vorwiegend gute Dreschund sehr gute Noten verteilt, war Anfang Februar 1976.
Die rund 20 Straßen, die das Gebiet zwischen Grünem Tal und Plater Straße sowie zwischen der Straße Am Hang und dem Freizeitpark hinter der Perleberger Straße durchziehen (früher Bauabschnitt II des Dreesches) sind vorwiegend nach Partnerstädten und anderen wichtigen ostdeutschen Orten benannt.
Erinnert wird an die früheren Bezirksstädte Rostock, Neubrandenburg, Potsdam, Magdeburg und Cottbus sowie an die damals dem Bezirk Schwerin zugeschlagenen Orte Perleberg und Wittenberge (heute wieder Land Brandenburg), an die Partnerstädte Pila (Polen), Tallinn (Estlands Hauptstadt), Vidin (Bulgarien), Pecs (Ungarn) und Vaasa (Finnland) sowie an die – damalige – „Hauptstadt der DDR“ (Berliner Platz) und den (Ost-)Berliner Stadtteil Pankow (dort befand sich der Regierungssitz der DDR). Der Berliner Platz verstand sich seit 1977 als Zentrum des damaligen zweiten Dreescher Bauabschnitts.
Die „Grenzstraße“ zum Großen Dreesch Am Grünen Tal (von 1974 bis 1991 Leninallee) weist seit 1991 auf eine geologische Abflussrinne hin, die aus dem Endmoränenzug im Buchholz zum Faulen See führt. (Ausführlich nachzulesen im Turmblick Nr. 1/2005.) Die Magistrale Hamburger Allee nimmt ihren Anfang am Grünen Tal und führt weiter quer durchs Mueßer Holz. Bis 1991 war sie Teil der Leninallee, die über sechs Kilometer als längste Straße von der Ludwigsluster Chaussee bis zur Stadtgrenze vor Consrade die drei Dreescher Stadtteile durchzog.
Den Stadtteil Neu Zippendorf verbindet die Bosselmannstraße – seit Dezember 1978 mit einer Brücke über die vierspurige Bundesstraße Crivitzer Chaussee – mit (Alt) Zippendorf und dem Strand am Schweriner See. Sie wurde nach dem Bauunternehmer Johannes Bosselmann (1823-1885) benannt, der sich u.a. um die Gestaltung des Pfaffenteiches verdient gemacht hatte (siehe auch Turmblick Nr. 4/2003).
ric

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