Streetmonkeys in Schwerin?

Projekt „Straßensozialarbeit“ stellt sich im Jugendhilfeausschuss vor

„Vier Straßensozialarbeiter sind zur Zeit in Schwerin tätig, leider nicht mit voller Stundenzahl“, erklärt Peter Brill, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses. „Gerne hätten wir Geld für mehr Straßensozialarbeit in Schwerin, aufgrund der Haushaltslage ist dies nicht möglich. Die Ergebnisse der Arbeit der Straßensozialarbeit sind sehenswert und können sogar gesehen werden.“

Die Streetmonkeys ist eins von vielen Projekten der Straßensozialarbeiter in Schwerin. Streetmonkeys sind Jugendliche, die mit umweltfreundlich an den Bäumen zu befestigenden Klettersteinen, Bäume im Schweriner Stadtgebiet ersteigen. Der Ideengeber hierfür ist Markus Wergin, Straßensozialarbeiter bei der Evangelischen Jugend Schwerin. „Jugendliche, die klettern, machen keine Dummheiten und trinken nicht“, erklärt Markus Wergin das denkbar einfache Prinzip. Damit aber nicht genug. Markus Wergin beobachtete die Jugendlichen und fand heraus, dass es besonders begabte Kletterer gibt. Diese sind heute mit einem extra Ausweis von der evangelischen Jugend ausgestattet, der sie als Streetmonkeys ausweist und so ermöglicht, anderen Jugendlichen das Klettern beizubringen. Mittlerweile kennen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes die Ausweise und kennen die Streetmonkeys. „So erreichen wir viel mehr Jugendliche und unterbreiten Jugendlichen auf der Straße ein sinnvolles Angebot“, so Markus Wergin.

Straßensozialarbeit oder Streetwork richtet sich an Jugendliche, die den öffentlichen Raum als einen ihrer zentralen Aufenthaltsräume sehen. Oftmals werden diese Jugendlichen von anderen sozialen Dienstleistungen nicht mehr erreicht und manche wollen dies überhaupt nicht. Doch das Leben und Überleben im öffentlich Raum ist nicht einfach. Dazu gibt es aus Sicht der Jugendlichen oft Ärger mit der „Erwachsenenwelt“, die für diese Jugendlichen kein Verständnis hat. Dabei beruht dies durchaus auf Gegenseitigkeit und demzufolge kennen die Jugendlichen auch die Polizei. In dieses konfliktreiche Feld begeben sich die Straßensozialarbeiterinnen und -arbeiter und wollen Stigmatisierung und Ausgrenzung von Personen verhindern oder verringern und unterbreiten Angebote, die dem Leben auf der Straße angepasst sind. Ziel ist es die soziale Integration der Jugendlichen zu fördern und positive Lebensbedingungen im öffentlichen Raum zu schaffen. Dies geschieht beispielsweise auch durch die mobile Skateranlage der Straßensozialarbeit oder die „1 Topf Küche“.

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