„Terrorismus“ und „Tötet den Schiedsrichter“

Zwei Schauspielpremieren mit einer Uraufführung am Donnerstag, dem 28. Oktober 2010, um 19.30 Uhr im E-Werk

Terrorismus / Tötet den SchiedsrichterAm Donnerstag, dem 28. Oktober, werden um 19.30 Uhr im E-Werk des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin mit Terrorismus und Tötet den Schiedsrichter gleich zwei Schauspielpremieren an einem Abend zu erleben sein, von denen das zweite Stück eine Uraufführung ist. Die Karten zur Premiere sind bereits ausverkauft. Für die zweite Vorstellung am Samstag, dem 30. Oktober gibt es noch Karten zu erwerben.

Terrorismus / Tötet den SchiedsrichterGanz normal skurrile Menschen, Bürger einer globalisierten Welt, die typischen Du und Ich werden zu Mördern. Zumindest im Geiste. Im ersten Stück dieses Schauspieldoppelabends, Terrorismus, wird der männliche Stolz getroffen, der moderne Mann lässt in der Konfliktsituation die zivilisierte Maske aufplatzen und der besitzergreifende Barbar kommt zum Vorschein. Im zweiten Stück, Tötet den Schiedsrichter, treffen sich durchschnittlich interessierte Freunde zum gemeinsamen TV-Erlebnis eines Fußball-Länderspiel und verspüren die durch den Schiedsrichter mitverursachte Niederlage als Verletzung von persönlichem und nationalem Stolz. Dieses führt zu einer schwarzhumorigen Reise, die schon durch den gemeinsamen Ausgangspunkt beider Texte sichtbar wird: In der gegenwärtigen Welt, hochzivilisiert und globalisiert, gibt es letzte Anker der Heimat, der Familienbande, die wir brauchen, um Halt zu finden. Wenn wir diese soziale Sicherung, dieses Selbstverständnis als Teil einer großen oder kleinen Gruppe als gefährdet erleben, dann bricht aus dem aufgeklärten Dr. Jekyll der triebgesteuerte Mr. Hyde aus und beißt um sich. Die Brüder Presnjakow zeichnen ein tragikomisches Bild unserer Zeit und bedienen sich der Mittel, die zu unserer Zeit gehören.

Die Brüder Presnjakow wuchsen als Kinder russisch-iranischer Eltern in Jekaterinburg im Ural auf. Beide sind promovierte Philologen und unterrichten an der Universität von Jekaterinburg Literaturwissenschaften und Psychologie. Parallel haben sie ein kleines Theater gegründet, in dem sie sich als Autoren, Regisseure und Schauspieler ausprobieren konnten. Seit einigen Jahren schreiben sie auch gemeinsam Theaterstücke. Bereits ihre ersten Dramen fanden große Beachtung, Europa-Asien wurde 2001 beim Moskauer Festival für junge Dramatik Ljubimowka als bestes Stück ausgezeichnet. Den wirklichen Durchbruch erzielte das Autorenduo mit dem Stück Terrorismus. In Deutschland gewann Terrorismus den Autorenpreis des Heidelberger Stückemarktes. Tötet den Schiedsrichter ist ihr erster Roman, dessen  Bühnenfassung von Ralph Reichel in Schwerin uraufgeführt wird.

Weitere Vorstellung: Samstag, 30. Oktober 2010 um 19.30 Uhr im E-Werk
Karten unter: (0385)5300-123 oder kasse@theater-schwerin.de; www.theater-schwerin.de

Fotos: Silke Winkler

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