Theatergruppe am Goethe-Gymnasium spielt Shakespeare-Bearbeitung

Zwischen Treue und Zwang: hamlet.net

Am Montag, den 10. März 2008, 19 Uhr, hat die Jahresproduktion „hamlet.net“ der Theatergruppe am Goethe-Gymnasium (TaGGS) in der Aula der Schule in der Weststadt Premiere. hamlet.net ist eine Inszenierung der Schülerinnen und Schüler, die in Kürze ihr Abitur ablegen werden.

Die Schüler problematisieren in ihrer Interpretation des berühmten Shakespeare-Stoffes die politischen Verstrickungen, die hierarchischen Zwänge, die Institution „Staat“ und die Möglichkeiten des Einzelnen, sich selbst treu zu bleiben und sich trotzdem oder gerade deshalb in der Gesellschaft zu positionieren. Der „politische Hamlet“ steht also im Mittelpunkt des Interesses der Jugendlichen.

Das Besondere an dieser Inszenierung ist in die Arbeitsweise der Gruppe, denn das Konzept für „hamlet.net“ haben die Zwölf- und Dreizehnklässler völlig eigenständig erarbeitet. Spielleiterin Anne-Kathrin Holz hatte zu Beginn des Schuljahres verkündet: „So jetzt macht mal euer Ding und zeigt, was ihr in vielen Jahren Darstellendem Spiel gelernt habt!“ Für Tipps, „Krisenprävention“ und den letzten Schliff in den Endproben stand die Spielleiterin natürlich zur Verfügung. Allerdings brachte die selbstständige Arbeit der Abiturienten Freiräume, um sich mit den anderen 35 Ensemblemitgliedern auf die Produktionen „Liebe. Macht. Tod.“ (zusammen mit dem Tanztheater Lysistrate) und „Der Widerspenstigen Zähmung“ zu konzentrieren TaGGS beteiligte sich mit „hamlet.net“ am diesjährigen Bundeswettbewerb „Schüler machen Theater“ und am Shakespeare-Jugendtheaterwettbewerb von ZDFtheaterkanal und 3sat. In beiden Wettbewerben konnte sich „hamlet.net“ bereits für die Vorauswahl der 20 besten Produktionen qualifizieren. Die Premiere wird deshalb am kommenden Montag von zwei Jurys besucht, die darüber entscheiden, ob die Gruppe jeweils nach Berlin zur Festivalwoche beziehungsweise zur Fernsehaufnahme eingeladen wird.
Die zweite Vorstellung von „hamlet.net“ findet am 14. März, um 19.30 Uhr, ebenfalls in der Aula des Goethe-Gymnasiums statt.

Thomas Naedler

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