Nachdem das Große Haus nach einer halbjährigen Bauphase Anfang November wieder eröffnet werden konnte, stehen im Dezember gleich fünf Premieren auf dem Spielplan des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin.
Das Ballettensemble ist allein mit zwei neuen Choreographien vertreten – nach vielen Jahren zum ersten Mal auch mit einer Produktion für das ganz junge Publikum. Überhaupt bietet der Dezemberspielplan ein besonders breites Programm für Kinder und Familien: Mit dem Kinderballett, dem jährlichen Weihnachtsmärchen, dem Kinderkonzert zur Weihnacht, der Oper „Hänsel und Gretel“ und vielen auf Weihnachten einstimmende Vorstellungen im Puppentheater.
Premieren
„Spieltrieb“ lautet der Titel des 2004 veröffentlichten Romans von Juli Zeh, der von der obsessiven Abhängigkeit zwischen einer Schülerin und einem Schüler handelt. In einer Bühnenfassung von Bernhard Studlar bringt Regisseur Peter Kube das Stück am 3.12. auf die Bühne des E-Werks. Die zentralen Rollen – das jugendliche Duo Infernale Ada und Alev – sind mit zwei neuen Ensemblemitgliedern besetzt: Isa Weiß und Florian Anderer.
Auch in diesem Jahr möchte die Fritz-Reuter-Bühne mit plattdeutschen Liedern, Geschichten und Gedichten auf die Weihnachtszeit einstimmen. Die Premiere des plattdeutschen Weihnachtsprogramms „Hell ward de Nacht von’ Lichterschien“, das von Manfred Brümmer zusammengestellt wurde, ist am 6.12. im Konzertfoyer zu erleben.
Mit „Antigone“ steht am 10.12. die erste Premiere der Ballettcompanie in der neuen Spielzeit auf dem Spielplan im E-Werk. Uraufgeführt wurde das Tanzstück der zypriotischen Choreographin Dominique Efstratiou bereits im vergangenen Sommer zur Eröffnung des „Internationalen Festivals des antiken griechischen Theaters“ in Paphos / Zypern. In der Titelrolle ist die Ekhof-Preisträgerin Kellymarie Sullivan zu sehen, die in Efstratious Choreographien schon als Kassandra in „Orestie“ sowie in den Titelrollen von „Lysistrata“ und „Jeanne d’Arc“ reüssierte.
Die zweite Ballettpremiere folgt am 19.12. ebenfalls im E-Werk mit dem Kinderballett „Die Bremer Stadtmusikanten“. Nach einer Musikauswahl, die von Wolfgang Amadeus Mozart bis Dimitri Schostakowitsch reicht, entwickeln Davina Kramer und Robert Viehweg eine Choreographie, die speziell auf die ganz kleinen Zuschauer von drei bis acht Jahren zugeschnitten ist.
Die Silvesterpremiere steht ganz im Zeichen des King of Rock ’n‘ Roll. Elvis Presley, der 1977 im Alter von 42 Jahren verstarb, wird von Schauspieldirektor Peter Dehler unter der Musikalischen Leitung von Thomas Möckel für die Schweriner Bühne wiederbelebt. Rüdiger Daas als Elvis wird am 31.12. im Großen Haus zusammen mit weiteren Ensemblemitgliedern und einer Band unter Beweis stellen, dass „Elvis lebt!“.
Konzerte
„Don Quixote de la musica“, so der Titel des 3. Sinfoniekonzertes, wird unter der Leitung von GMD Matthias Foremny am 31.11. sowie am 1. und 2.12. endlich wieder im Großen Haus erklingen. Eng orientiert an dem großen Roman von Miguel de Cervantes werden in zehn Variationen markante Episoden aus dem Leben des „Ritters von der traurigen Gestalt“ musikalisch erzählt. Auf dem Programm stehen Werke von Richard Strauss, Felix Mendelssohn Bartholdy, Bohuslav Martinů und Erich Wolfgang Korngold.
Ein „Chorkonzert zur Weihnacht“ unter der Leitung von Ulrich Barthel wird am 13.12. im Konzertfoyer gegeben. Solisten des Musiktheaters präsentieren zusammen mit dem Opernchor und der Staatskapelle Werke von Ariel Ramirez und Ottorino Respighi. Zum Kinderkonzert „Weihnachten in aller Welt“ am 26.12. wird dieses farbenfrohe Programm ebenfalls zu hören sein, ergänzt mit internationalen Weihnachtsliedern bei denen auch mitgesungen werden darf.
Vom 29. bis 31.12. bietet die Mecklenburgische Staatskapelle gemeinsam mit Solisten des Musiktheaterensembles, dem Opernchor und der Schweriner Singakademie e. V. mit dem Sonderkonzert zum Jahreswechsel 2009/2010 wieder einen besonders feierlichen und stimmungsvollen Jahresausklang. Unter der Leitung von GMD Matthias Foremny ist im Großen Haus Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie zu erleben.
Wiederaufnahme
Die gelungene Inszenierung der Barockoper „Julius Cäsar“ wurde zur Premiere im November 2007 vom Schweriner Publikum stürmisch gefeiert. Mit der Wiederaufnahme am 25.12. im Großen Haus wird der Spielplan neben der im E-Werk gespielten „Alcina“ mit einem zweiten Werk Georg Friedrich Händels bereichert.
Franziska Kapuhs
