Torsten Renz: Gefächertes Vorgehen gegen Gewalt im Alltag erforderlich

Der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Torsten Renz, hat nach der abscheulichen Gewalttat auf einem Bahnhof der U-Bahn München vor reflexartigen Forderungen gewarnt. Es gebe nicht die eine Lösung. Es brauche vielmehr ein gefächertes Vorgehen gegen Gewalt im Alltag.
„Am Ende haben wir es hier mit dem Ergebnis des Verfalls einfachster gesellschaftlicher Werte zu tun. Wo junge Erwachsene keine innere Schranke haben, um Kinder – also eindeutig Schwächere – zu erpressen versuchen und schließlich durch rohe Gewalt einen zu Hilfe kommenden Erwachsenden töten, braucht es eine breitere und grundsätzlichere Debatte“, forderte Torsten Renz. Staatliches Erziehungssystem, die großen gesellschaftlichen Gruppen wie Kirchen, Gewerkschaften und Sportverbände und nicht zuletzt die Familien müssten sich engagieren, um deutlich zu machen, dass Gewalt keine Lösung ist.

„Seit Jahren wird eine Zunahme von rohen Gewaltdelikten registriert. Seit Jahren wird nach Aufsehen erregenden Delikten immer reflexartig nach Videoüberwachung und härteren Strafen gerufen. Diese sind sicher auch sinnvoll. Daneben muss es aber weitere Ansätze geben, um die Gewalt einzudämmen. Wir brauchen neben einer gut arbeitenden Polizei und Justiz ganz klar einen Ausbau der Erziehungshilfen für Familien. Wir brauchen in der Schule eine klare Vermittlung von Toleranz und Gewaltverzicht. Wo sich abzeichnet, dass Jugendliche polizeilich aktenkundig oder/und für sich und andere gefährlich werden, ist zudem früheres Eingreifen notwendig. Dafür kann sowohl der Jugendarrest als z. B. eine verpflichtende Teilnahme an Anti-Gewalt-Training hilfreich sein.

Außerdem müssen die Verkehrsunternehmen in ihrem Zuständigkeitsbereich prüfen, was getan werden kann, um den ÖPNV noch sicherer zu gestalten. An den meisten Haltepunkten wird kein Personal mehr vorgehalten. Dieser Zustand ist nachteilig für potentielle Opfer von Gewalttaten. Von Videokameras lassen sich Gewalttäter wenig abschrecken, von Bahnpersonal schon. Die Verkehrsunternehmen sollten deshalb dringend prüfen, wie wieder mehr Personal aktiv und sichtbar Präsenz zeigen kann, um im Extremfall auch einzugreifen. Selbstverständlich gilt es dann für eine rechtliche Absicherung der eingesetzten Mitarbeiter zu sorgen“, machte Torsten Renz deutlich.

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