Polizei nimmt acht Anzeigen auf / Betrüger gehen methodisch und professionell vor
Schwerin / Ludwigslust – Am 01.09.2016 wurden in Schwerin und Umgebung wieder ältere Menschen von unbekannten Trickbetrügern angerufen. Nach aktuellen Erkenntnissen der Polizei, wählten die Täter insgesamt acht Mal Rufnummern, die sie wahrscheinlich aus dem Telefonbuch heraussuchten und aufgrund des angegebenen Vornamens alten Menschen zuordneten. In einem Fall kam es zur Übergabe von 39.000 Euro.
Täter gehen hochprofessionell vor
Das Opfer, ein 86 Jahre alter Mann aus Schwerin, wurde am Nachmittag, gegen 14:15 Uhr von einem unbekannten Mann kontaktiert. Dieser suggerierte dem Rentner, dessen Schwiegersohn zu sein. Der Anrufer gab vor, in einer Notsituation zu sein und unbedingt Geld zu benötigen. Beide vereinbarten daraufhin, dass der Rentner sein Bargeld zunächst zählen und dann verpacken solle. Anschließend werde es von einer weiteren Person abgeholt. Das gesamte Telefongespräch wurde mit diversen Unterbrechungen, jedoch ohne aufzulegen, über drei Stunden geführt. Innerhalb dieser Zeit gab sich auch eine weibliche Person als Polizistin aus und erfragte die persönlichen Daten des Schwiegersohns, um angeblich zu prüfen, ob es sich um einen sogenannten Enkeltrick handele.
Anschließend teilte der Täter seinem Opfer mit, dass der Geldbote nun vor der Tür warte. Tatsächlich übergab der Rentner dann einer ihm völlig unbekannten Person seine gesamten Ersparnisse.
Techentiner Seniorin hat noch einmal Glück gehabt
Bereits am 31.8.2016 versuchten Unbekanne eine Frau aus Techentin um ihre Ersparnisse zu bringen. Die 76-Jährige erhielt zunächst einen Anruf von einem angeblichen Inkassounternehmen. Sie wurde aufgefordert einen 4-stelligen Betrag wegen einer angeblichen Teilnahme an einem Gewinnspiel in der Türkei zu begleichen. Nach den Ermittlungen der Polizei hatte die Frau seit dem 30.08.2016 diverse Anrufe von weiteren „Inkassounternehmen“, einem „Oberstaatsanwalt“ sowie der „Polizei Schwerin“ erhalten.
Die Trickbetrüger gaben vor, die Frau schulde mittlerweile 6.000 Euro. Die Dame wurde dazu überredet, das Geld in einem Geschäft in Schwerin mittels Barüberweisung auf ein türkisches Konto zu transferieren. Als die Dame dden Betrag bei ihrer Hausbank in Ludwigslust abhob, riet ein Bankangestellter ihr, die Polizei zu informieren. Das tat sie jedoch nicht. Glücklicherweise irrte sich die Dame dann aber in der Adresse des Schweriner Geschäftes. Als der Ladeninhaber hörte, dass die Frau 6.000 Euro auf ein türkisches Konto überweisen wollte, rief er die Polizei und verhinderte so den Betrug.
Nie auf derartige Telefonate einlassen!
Abermals warnt die Polizei dringend davor, sich auf derartige Telefonate einzulassen. Beide Fälle machen deutlich, wie vielfältig die Methoden der Kriminellen sind. Seien Sie skeptisch. Ziehen Sie Vertrauenspersonen hinzu und informieren Sie die Polizei über 110! Weitere Informationen zum Thema Trickbetrug u.a. finden Sie im Internet unter www.polizeiberatung.de