UB-Fraktion: Schwimmhallenkonzept unbrauchbar – Fragenkatalog an OB übergeben

Mit scharfer Kritik reagiert die Fraktion „Unabhängige Bürger“ auf ein vom Oberbürgermeister vorgelegtes Konzept „Schwimmen in Schwerin“, das im Ergebnis einen Neubau am Sieben-Seen-Sportpark bei gleichzeitigem Abriss der Schwimmhallen in Lankow und auf dem Großen Dreesch favorisiert.

Hierzu soll in Kürze die Stadtvertretung eine Entscheidung treffen. Fraktionsvorsitzender Rolf Steinmüller erklärte nach Prüfung des Konzeptes: „Das Papier ist ohne Beteiligung der Vereine und des Schulschwimmens erstellt worden – und das merkt man ihm auch deutlich an. Es wimmelt nur so von Unstimmigkeiten. Dieses Konzept ist daher vollkommen ungeeignet, um als Entscheidungsgrundlage für die Zukunft des Schwimmens in Schwerin herzuhalten. Ich bin entsetzt darüber, was der Oberbürgermeister uns Stadtvertretern zumutet.“ Die insgesamt unbefriedigende Bearbeitung des Themas durch die Verwaltungsspitze erreicht hiermit ihren bislang traurigen Höhepunkt, indem ein Gefälligkeitsgutachten der FIT GmbH für ihren eigenen Erweiterungsbau vorgelegt wird. Dies, so Steinmüller, kann seine Fraktion auf keinen Fall mittragen und werde weiter entschieden für die Sanierung der alten Hallen eintreten. Dem Oberbürgermeister wurde durch die Unabhängigen Bürger in dieser Woche ein 60 Sachverhalte umfassender Fragenkatalog mit der Bitte um Stellungnahme übergeben. Der Katalog und das Konzept der Verwaltung sind auf der Internetseite der Fraktion www.ub-schwerin.de abrufbar. Auch Jan Szymik, baupolitischer Sprecher der Fraktion, hält die fachlichen Annahmen und das Zahlenmaterial des Konzeptes für fehlerhaft, unvollständig und widersprüchlich. So fehlen u.a Kosten für den Schülertransport und den Abriss der Hallen; die Baukostenschätzung für den Neubau ist ohne Vorlage einer Entwurfsplanun kaum nachvollziehbar. „Erschreckend sind für uns die logischen Brüche im Konzept. So sollen die jährlichen Besucherzahlen von 60.000 auf 120.000 stiegen. Dies wird aber nicht funktionieren können, denn mit einem Neubau verringert sich die heute schon nicht ausreichende Zahl der Schwimmbahnen von zehn auf acht. Von den im Schwimmunterricht notwendigen Außenbahnen soll es im geplanten Neubau nur noch zwei statt bisher vier geben. Unter diesen Bedingungen, so haben uns Experten bestätigt, ist ein geordneter Schwimmunterricht bei gleich bleibender Anzahl der Schwimmschüler nicht mehr möglich. Und schließlich sollen im Neubau laut Vorschlag des OB die Badegäste und die Schwimmsportvereine das einzige Becken gleichzeitig nutzen. Dies würde zwangsläufig zu Konflikten führen. Noch unrealistischer ist nach Szymiks Auffassung die Annahme, dass die Erlöse aus dem Schwimmen gar um das Fünffache steigen sollen, obwohl beispielsweise Kinder aus Umlandgemeinden hier künftig nicht mehr schwimmen lernen sollen. „Die so genannte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist nach unserer Auffassung Augenwischerei und soll ausschließlich dazu dienen, den Neubau schön zu rechnen“, erklärte Jan Szymik. Die UB-Fraktion erwartet zu allen Widersprüchen und offenen Fragen nunmehr eine detaillierte Stellungnahme des Oberbürgermeisters. Nach Vorlage neuen Datenmaterials planen die Unabhängigen für Anfang November eine öffentliche Informationsveranstaltung.

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