Unabhängige Bürger widersprechen Pro Schwerin – Testartikel

Fraktion beantragt Ende der Bauabsichten für Waisenhausgärten- Areal

20090910_spendekinder.jpg„Wir sehen keinen Bedarf für luxuriösen Geschosswohnungsbau im Gebiet der Waisenhausgärten. In Schwerin gibt es ausreichende Bauplätze, auch für sogenannte gehobene Ansprüche und mit dem Küchengarten kommt nach der BUGA ein weiteres Areal für derartige Projekte hinzu. Wir wollen, dass diese Planskizzen der EGS/LEG – ohne städtebaulichen Auftrag wohlgemerkt – endlich beendet werden“, erklärte UB-Vize-Fraktionsvorsitzender Rolf Steinmüller auf die Wortmeldung von Pro Schwerin in der SVZ vom 9.9.2009. Steinmüller teilte mit, dass die Fraktion zur nächsten Sitzung der Stadtvertretung beantragt habe, derartige Planungen städtebaulich einzustellen.

20090910_spendekinder.jpg„Der Lobbyistenverein Pro Schwerin ist hier deutlich über das Ziel hinausgeschossen“, ergänzte UB-Stadtvertreter Dr. Dietrich Thierfelder. „Es ist eine bodenlose Frechheit, ja fast eine Entgleisung, den Pächtern Unwillen und Ausgrenzungsstrategien vorzuwerfen!“ Man müsse sich fragen, wie derartig elitäre Denkstrukturen mit dem Vereinsnamen Pro Schwerin kompatibel seien. Thierfelder weist darauf hin, dass das Areal gleichwohl einer Überplanung überzogen werden soll, so auch ausdrücklich der Antrag der Unabhängigen. Es bestehe Handlungsbedarf, Nutzungs- und Wegekonzepte neu zu ordnen, ggf. auch mit Blick auf mögliche wassertouristische Einrichtungen. Die begonnene Öffnung der Stadt hin zum Wasser soll in jedem Fall weitergeführt werden, denn nur so sei eine echte Erlebbarkeit von Uferzonen erreichbar, nicht hingegen durch luxuriösen Wohnungsbau. „Wenn auch Pro Schwerin mit seinen Wohnbebauungsphantasien Gegenteiliges behauptet, nämlich, dass der Öffentlichkeit der Zugang zum Ufer nicht entzogen werden würde, so ist doch bei normaler Betrachtung klar, dass in der Realität gerade Einwohner eines luxuriösen Wohngebietes Besucherströme in ihrem Areal nicht unbedingt willkommen heißen wollen. Deswegen steht für mich fest: Mit dem Projekt Wohnbebauung Waisenhausgärten wäre der Zugang zum Seeufer für die Öffentlichkeit künftig mehr eingeschränkt als je zuvor.“

Rolf Steinmüller kritisiert die Pläne und die Unterstützung durch Pro Schwerin aus weiteren Gründen: „Ein Aspekt, den ich seit Jahren anprangere, ist der entstehende soziale Unfrieden, der mit der Vertreibung der jetzt auf dem Gebiet der Waisenhausgärten angesiedelten ca. 200 Kleingärtnern und Bootsschuppenbesitzer ausgelöst werden würde. Denn diese müssten weg und damit brechen über Jahrzehnte gewachsene Strukturen zusammen.“ Auch Aspekte des Naturschutzes würden bei einer Wohnbebauung wie hinlänglich bekannt sei, vernachlässigt. „Wir haben hier die grüne Lunge der Werdervorstand. Wir müssen Abholzungen und Flächenversiegelung Einhalt gebieten. Bestehende Biotope sind in Gefahr.“ Die Unabhängigen Bürger befürworten das Projekt „Stadt am Wasser“ und stellen sich keineswegs gegen eine Neuordnung der Flächen zur städtebaulichen Weiterentwicklung, lehnen aber die Wohnbebauung der Waisenhausgärten kategorisch ab.

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