Ausgesetzte Steppenschildkröte steckte einen Teil des Tierbestandes mit Salmonellen an
Am 08.09.2011 wurde im Zoo Schwerin eine Steppenschildkröte ins Terrarium ausgesetzt. „Ich heiße Rafaella“, steht auf einem Zettel geschrieben, neben Angaben zum Lieblingsfutter und dass ihr Partner verstorben sei.
Leider kommt es immer wieder vor, dass Besucher Tiere im Zoo Schwerin aussetzten. Problematisch wird die artgerechte Unterbringung der Tiere, da der zur Verfügung stehende Platz begrenzt ist. Noch schlimmer ist die Gefahr der blinden Passagiere: Würmer, Bakterien und Co. So hat „Rafaella“ eine reptilienspezifische Salmonelleninfektion (d.h. diese Salmonellen infizieren nur Reptilien). „Da man Sie zu unseren Tieren gesetzt hat, so Herr Daus vom Zoo Schwerin, hat „Rafaella“ einen Teil unseres Tierbestandes mit Salmonellen angesteckt. Diese Tiere müssen wir nun extra halten, um eine Ausbreitung der Krankheit in unserem Reptilienbestand zu verhindern.“
Für die Tierhalter ist eine „Entsorgung“ der Tiere im Zoo einfach. Der Zoo jedoch muss die Kosten für den Tierarzt aufbringen und für eine artgerechte Unterbringung sorgen. Daneben besteht die Gefahr der Infizierung des eigenen Tierbestandes. Wer sich ein Tier anschafft hat auch für dessen Bedürfnisse zu sorgen und muss, wenn er diese nicht mehr erfüllen kann oder will, ein neues Zuhause suchen. Ein Aussetzen ist in keinster Weise artgerecht und zudem strafbar.
Sabrina Höft