Tierstand wird auf H5N8 getestet – Tötung von rund 50 Wildvögeln der Teichanlage veranlasst
In Schwerin haben sich zwei Verdachtsfälle der hochansteckenden Vogelgrippe bestätigt. Neben der infizierten Schneegans im Zoo (wir informierten) wurde auch am Ostorfer See ein Wasservogel tot aufgefunden. Bei Zweiterem erlangten die Behörden allerdings erst gestern Abend Klarheit über die Infektion mit dem Influenza-Virus H5N8.
Nach der Bestätigung der Vogelgrippe im Zoo Schwerin hatte am Donnerstagvormittag ein Krisenstab das weitere Vorgehen im Zoo besprochen. Auf Anweisung des Amtes für Veterinär- und Lebensmittelüberwachung werden alle Vögel im Tierbestand des Zoos auf Vogelgrippe getestet. Wie die Zooleitung bekannt gab, sind mehrere Teams mit der Probennahme bei den etwa 250 betroffenen Tieren beschäftigt. „Der Vogelbestand ist auf 16, räumlich voneinander getrennte, Seucheneinheiten unterteilt. Dadurch wird sichergestellt, dass im Falle weiterer infizierter Vögel, nur die jeweils betroffene Seucheneinheit betrachtet wird und der übrige Vogelbestand geschützt ist“, informiert Zoodirektor Dr. Tim Schikora.
Alle auf der Teichanlage befindlichen Vögel des Zoos müssen auf Anweisung der Veterinäre gefangen und getötet werden. Weil die Tiere sich dort frei vermehren bzw. dezimieren, sei die genaue Anzahl nicht bekannt, teilte die Zooleitung mit. Man gehe jedoch von etwa von 50 Vögeln aus. „Der Fang der Tiere erweist sich aufgrund der örtlichen Gegebenheiten als äußerst schwierig und zeitaufwendig“, erklärte Schikora gestern nachmittag.
Erhebliche Einschränkungen im Betriebsablauf kommen auch auf das Zoopersonal zu. So müssen alle Fahrzeuge die den Zoo verlassen desinfiziert werden, Personen müssen zudem über Desinfektionsmatten laufen. Eine Verschleppung des Virus soll dadurch bestmöglich verhindert werden. Einen Termin für eine mögliche Öffnung des Zoos für Besucher gibt es derzeit nicht. Laut den Verantwortlichen könne man diesen erst nach Tötung aller betroffenen Tiere erwägen. Daher bleibt der Zoo weiterhin geschlossen.