Von der Landeshauptstadt in die Welt-Kultur-Erbe-Stadt

Die Schwerinerin Steffi Laas in Wismarer „Handball-Diensten“

Steffi Laas mit persönlichem Rückblick 2008 und neuen Hoffnungen 2009

„Immer weiter powern … “

Steffi Laas, die 23jährige Allrounderin der TSG Wismar, begann ihre sportliche Laufbahn in Schwerin bei der SV Grün-Weiß. Zwar ist sie in Wismar sportlich aktiv, aber beruflich ist Steffi im Schloßparkcenter tätig.

Frage: Stefanie, das Jahr geht zu Ende. Die TSG Wismar, für die Sie seit 2002 aktiv sind, gewann am Wochenende das letzte Spiel das Jahres auswärts gegen Fortuna Neubrandenburg mit 33:32.
Für die traditionelle Frauen-Handball-Hochburg Wismar war 2008 ein eher ambivalentes Jahr: Abstieg aus der 2.Bundesliga und ein relativ guter „Lauf“ in der Regionalliga.
Wie beurteilen Sie das Jahr 2008 aus „spielerischer Sicht“ ?

SteffiSteffi Laas: Sicherlich, die Saison 2007/08 in der 2.Bundesliga verlief alles andere als optimal. Viele Stammspielerinnen fielen verletzungsbedingt aus oder sahen ihrem Mutter-Glück entgegen. Viele junge Spielerinnen aus der A-Jugend mussten ran, schlugen sich auch prächtig, konnten aber die entstandenen Lücken nicht schließen. Mit Diana Sperling kam dann „frischer Wind“ in die Truppe. Der Start in die Saison 2008/09 in der Regionalliga Nordost war aus unserer Sicht natürlich echt super, leider gab es zuletzt mit der 25:30-Niederlage gegen das zweite Team aus Buxtehude bzw. das nur knapp gewonnene Spiel (33:32) gegen Fortuna Neubrandenburg einige „Hänger“. Es muß halt bis zum Schluß gepowert werden, denn der Wiederaufstieg ist kein Selbstläufer.

Frage: Sie selbst sind in dreifacher Verpflichtung: bei der TSG Wismar als Allround-Spielerin, bei „Juwelier Karsten“ im Schweriner Schloßparkcenter und zudem Absolventin eines Fernstudiums zur Handelsfachwirtin.
Wie sieht Ihr eigentlich Tagespensum aus – zwischen Handball-Parkett, Schmuck-Stücken und Studien ?

SteffiSteffi Laas: Ja, es ist schon ziemlich hart, alles „unter einen Hut“ zu bekommen. Frau Karsten gibt mir schon sehr viel Freiräume, so dass ich mich auch dem Handballsport widmen kann. Aber ich werde sowohl hier beim Team im Schloßparkcenter als auch bei der TSG benötigt – und „teilen“ kann ich mich nun einmal nicht. So viel Einsatz, so viel Leidenschaft ich für den Handballsport aufbringen kann, letztendlich hat die Tätigkeit beim Juwelier Vorrang. Dort verdiene ich letztendlich meinen Lebensunterhalt. Und auch das Studium eröffnet wichtige Perspektiven.

Frage: Bei der TSG sind Sie ein echter Aktiv-Posten – witzig, spritzig, variabel und stets voller Kampfgeist und Power. Wie beurteilen Sie persönlich Ihre Entwicklung bei der TSG bis zur gegenwärtigen Saison ?

SteffiSteffi Laas: Unter Trainerin Diana Sperling ging ein echter Ruck durch das Team, entstand ein neuer Teamgeist. Auch Lutz Gau war ein sehr guter Trainer, aber irgendwie erreichte er die Mannschaft nicht mehr. Mittlerweile konnten sich einige Spielerinnen aus der A-Jugend gut ins erste Team einbringen, zeigten gute Leistungen. Noch läuft zwar nicht alles perfekt, aber die TSG ist auf einem guten Weg. Zu meinen Leistungen: Es ist wahnsinnig schwer, sich selbst zu beurteilen. Ich versuche jedenfalls immer mein Bestes zu geben, auch in schwierigen Situationen. Mein Herz hängt ebenfalls sehr an der TSG, ich hoffe, dass man es auch bei meinen Einsätzen spürt, denn die Zeit bei der TSG hat mich sehr geprägt.

Frage: Die „Handballspielerin Steffi L.“ wurde bei der SV Grün-Weiß Schwerin „geboren“. Wie waren damals die Schweriner Handball-Jahre ? Wie gelangten Sie eigentlich zum Handballsport ?

SteffiSteffi Laas:  Ein wichtiger handballsportlicher „Geburtshelfer“ war für mich Michael Claassen, mein erster Trainer bei Grün-Weiß Schwerin. Aber auch Martina Möller, Dieter Zabel oder Hans-Georg Jaunich verdanke ich eine Menge. Ich kam ja dann in der 7.Klasse auf das Sportgymnasium Schwerin, an dem ich mein handballsportliches Talent so richtig ausleben lassen konnte. Ohne die erfolgreichen Schweriner Jahre und meine damaligen Trainer hätte ich es nicht in das Bundesliga-Team der TSG Wismar geschafft.

Frage: In der letzten Woche fanden die Handball-Europameisterschaften der Frauen in Mazedonien statt.  Die norwegischen Spielerinnen wurden Europameisterinnen; die deutschen Frauen wurden … Haben Sie das EM-Geschehen ein wenig verfolgt ? Konnten Sie etwas für sich „abschauen“ ? Und: Haben Sie ein Vorbild ?

Steffi Laas: Ich hätte mir natürlich eine Medaille für das deutsche Team gewünscht. Nun ist es Platz vier geworden, nach dem enttäuschenden Olympia-Turnier jedoch eine Rehabilitierung für Grit Jurack & Co.. Mir persönlich haben die Spanierinnen und auch Russinnen imponiert. Die Norwegerinnen sind aber schon eine Klasse für sich.
Mein persönliches Vorbild ?! Ja, eine Anna Loerper (Leverkusen) ist schon ein Vorbild für beständig gute Leistungen und nie endenden Kampfgeist.

Frage: Zurück zum Sport und zum Beruf in Wismar sowie in Schwerin … Sehen Sie dauerhaft Ihre Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern ? Muß man sich als Mecklenburger Sorgen um die künftige Mecklenburgerin Steffi Laas machen ? Nicht zu vergessen: Gibt es – im Hinblick auf 2009 – Hoffnungen und Wünsche, die Sie hegen ?

SteffiSteffi Laas: Ach nein, Sorgen muß sich niemand machen. Der Handballsport bedeutet mir unheimlich viel. Niemand kann aber sagen, wie seine Zukunft aussehen wird. Nichts ist planbar, gerade in turbulenten Zeiten wie diesen. Ich mag Mecklenburg-Vorpommern, möchte natürlich schon gern hier bleiben. Aber das ist ein „Wunsch“. Die Realität kann, muß aber nicht, anders aussehen. Ich versuche so gut es nur irgendwie geht, den Handballsport und meine Arbeit in Schwerin zu verbinden. Ich hoffe sehr, dass es mir auch 2009 gelingt. Aber ich bin ich eine Kämpferin.

Frage: Der Weihnachts- und Silvester-Countdown läuft: Mögen Sie es lieber feucht-fröhlich oder eher ruhig und besinnlich ?

Steffi Laas: Ich werde die Tage zwischen Weihnachten und Silvester nutzen, den Akku wieder neu aufzuladen. Weihnachten sollte es schon ganz ruhig in Familie zugehen. Silvester – da werde ich aber auch auf die Piste gehen. Immerhin bin ich ein ziemliches „Energiebündel“.

Marko Michels

F.: M.M.


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