Von „Jugend musiziert“ über „Sport frei“ bis „Jugend forscht“

Schwerin zwischen „alter Musik“ und „neuen Ufern“

19 – 234 – 1841 – 15 – 5 – Das sind nicht die Lotto-Zahlen vom letzten Wochenende, auch kein „Geheim-Code“ eines Schweizer Nummern-Kontos, sondern fünf Zahlen mit großer Bedeutung für das kulturelle Leben in Schwerin zwischen 19. und 21.März.

In diesem Zeitraum  fand das Finale des 19.Landeswettbewerbes von „Jugend musiziert“ in den Schweriner Veranstaltungsorten ATARAXIA, Fridericianum, Goethe-Gymnasium, Volkshochschule sowie Volkshochschule statt, für den sich 234 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus vier Regionen M-V`s qualifizieren konnten.

Außerdem gab es am 19.März im Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters die glanzvolle Ballett-Premiere „Giselle“. Die Uraufführung von „Giselle gab es übrigens schon vor 179 Jahren: In der Oper in Paris konnte das Publikum zum ersten Mal die tänzerisch dargebotene Geschichte um eine unglückliche Liebe, gebrochene Herzen, Enttäuschung und Vergebung genießen und dabei dennoch mitfühlen. Traumhaft, ergreifend und berührend ist auch die aktuelle Inszenierung am Mecklenburgischen Staatstheater. Bereits am Ostermontag wird „Giselle 2010“ zum dritten Mal in Schwerin gezeigt. Also nach dem Osterspaziergang: Auf ins Mecklenburgische Staatstheater (Beginn: 18.00 Uhr).

Fast zeitgleich mit der „Giselle“-Premiere wurden im Schweriner Schloss, in der Ahnen-Galerie, die 15. „Tage Alter Musik“ in Schwerin mit „Musik und Geschichte(n) zum 850jährigen Stadtjubiläum Schwerins“ eröffnet. Vier Künstlerinnen des Ensembles „vent et cordes“, Gudrun Bassarek, Silke Thomas-Drabon, Ariane Spiegel und Uta Wendorf, nahmen das interessierte Publikum auf eine musikalisch, historische Zeitreise mit.

Nach Noten-Originalen aus der Musikaliensammlung der Landesbibliothek M-V und mit historischen Instrumenten spielten die vier künstlerisch begnadeten Damen Stücke, vorwiegend französische Barockmusik unter Einbeziehung der Musette, die schon die Großherzöge und deren Familien in Mecklenburg begeisterten. Ralf Weingart, als Leiter des Schloss-Museums Schwerin, stellte dabei einige Herzöge vor, so Albrecht II., Johann Albrecht I., Christian I. Louis nebst Gemahlin und Karl Leopold ebenfalls nebst Gemahlin.

Historisch fundiert und dennoch mit einem „Augenzwinkern“ wies der Referent nach, dass das großherzogliche Leben längst nicht so reibungslos war, wie vielfach angenommen wird. Es war eben doch nicht alles Gold, was am großherzoglichen Hofe in Schwerin glänzte. Das wurde nach den kurzweiligen Vorträgen des Museumsleiters jedenfalls deutlich.

… Resümierend betrachtet und als Trost für die heutigen ungekrönten Landes- und Stadtoberhäupter läßt sich nach dem konzertierten Geschichtsabend feststellen: Schon die Herrscherinnen und Herrscher von einst hatten es nicht leicht – weder mit sich noch mit den Untertanen. Noch bis zum 11.April dauern die 15.“Tage Alter Musik“ in Schwerin. Nicht nur ein Konzertbesuch empfiehlt sich auf jeden Fall (Programm ist bei Schwerin-News/Termine seit 11.März zu lesen !).

Dass Schwerin und M-V zahlreiche begnadete junge Musikerinnen und Musiker hat, wurde beim Landesfinale von „Jugend musiziert“ deutlich. Dass es in der Landeshauptstadt M-V und ganz Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls großartige Sporttalente gibt, ist auch hinlänglich bekannt, die Erfolge von MV-Athleten bei Olympia, WM, EM, deutschen und regionalen Meisterschaften sind vorbildlich. Aber Mecklenburg-Vorpommern, einschließlich Schwerin, ist auch Heimat von Tüftlern und Nachwuchs-Wissenschaftlern.

Am 23. und 24.März werden die Forscherinnen und Forscher der Zukunft, insgesamt rund 60 Teams aus M-V, ihre Forschungsergebnisse in der Landeshauptstadt von M-V präsentieren. Zum 20.Mal findet der Landeswettbewerb „Jugend forscht“ statt und Veranstaltungsort am 23./24.3. ist das Gelände der WEMAG AG in Schwerin.
Die verschiedenen Forschungsarbeiten dürfen dann interessierte Besucher am 24.März betrachten.

Von wegen „Schwerin ist Beamtenstadt“ … Da ist zwar etwas dran, aber es gibt eben auch ein vielfältiges Leben neben den zahlreichen Amtsstuben  – in Konzert-Sälen, auf der Tartanbahn oder im Forschungslabor !

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