Von Schwerin nach Hawaii: Von „Ironfrauen“ und „Ironmännern“ …

Nachgefragt bei Matthias Zöll von der Deutschen Triathlon-Union

Vor dreieinhalb Monaten fand der 25. Schweriner Schloss-Triathlon statt, der mit Andrea Wilhöft vom Tri-Sport Schwerin und Maximilian Meißner aus Brandenburg strahlende Sieger in den Hauptentscheidungen hatte. Die idyllische Umgebung mit traumhafter Strecke und schöner Atmosphäre in der Landeshauptstadt M-V lockt jedes Jahr die Triathlon-Enthusiasten aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Zudem ist mit Michael Kruse ein ambitionierter Extremsportler Mit-Organisator dieses Schweriner Triathlon-Wettkampfes.
Aber nun geht es von Schwerin nach Hawaii … Ja, es ist einmal wieder so weit – der IRONMAN auf der Pazifikinsel ruft. Am Zweiten Oktober-Wochenende, am 12. Oktober, dürfen die „Ironmen“ und „Ironwomen“ ihr Können beweisen.

Vier deutsche Erfolge: Andreas Raelert zuletzt viermal auf dem Treppchen

In der Geschichte dieses traditionsreichen Triathlon-Wettbewerbes gab es seit 1974 schon einige großartige Helden – auch aus deutscher Sicht. Der erste deutsche Sieger war 1997 Thomas Hellriegel, dem 2004 sowie 2006 Norman Stadler und 2005 Faris Al-Sultan folgten.
Zuletzt war der Rostocker Andreas Raelert aus deutscher Sicht der Beste: Andreas wurde 2009 Dritter, 2010 Zweiter, 2011 Dritter und 2012 ieder Zweiter.

Im letzten Jahr triumphierte bei den Herren der Australier Pete Jacobs, bei den Frauen war die Britin Leanda Cave die Nummer eins. Die meisten Siege gingen übrigens bei den Damen an Paula Newby-Frazer aus Simbabwe, die siebenmal gewann (1986, 1988, 1989, 1991, 1992, 1993, 1994 sowie 1996), und bei den Herren Dave Scott (USA) bzw. Mark Allen (USA), die jeweils sechsmal Erster wurden. Scott gelang das 1980, 1982, 1983, 1984, 1986 sowie 1987 und Allen schaffte seine Siege 1989, 1990, 1991, 1992, 1993 und 1995.
Die meisten Podiumsplätze beim Hawaii-IRONMAN – Frauen und Herren kompakt – sicherten sich indes die USA mit 80, davon 27 Erfolge, Kanada mit 25, davon 8 Erfolge, Australien mit 23, davon 9 Erfolge, und Deutschland mit 22, davon 4 Erfolge.

Weltmeister und Weltmeisterin auf der olympischen Distanz bereits in London ermittelt

Das Großereignis für die Triathletinnen und Triathleten auf der olympischen Distanz ist in diesem Jahr allerdings schon Historie. Beim Finale der WM-Serie in London Mitte September gewannen in der britischen Hauptstadt der Spanier Javier Gomez und die Britin Non Stanford.
In der WM-Gesamtwertung 2013 setzten sich damit ebenfalls der Spanier Javier Gomez und die Britin Non Stanford durch. Aus deutscher Sicht sorgte Anne Haug mit Bronze in der Gesamt-Wertung für Medaillenglanz in diesem Jahr.

Nachgefragt bei der Deutschen Triathlon-Union. Matthias Zöll, Geschäftsführer und Generalsekretär der DTU zum IRONMAN auf Hawaii ...

„Der IRONMAN Hawaii hat schon eine besondere Faszination …“

Frage: Die großen internationalen Events im Triathlon auf der olympischen Distanz sind 2013 Geschichte. Nun lockt der IRONMAN auf Hawaii. Was ist für Sie persönlich das Faszinierende an diesem Triathlon?

Matthias Zöll: Mit Sicherheit strahlt der IRONMAN Hawaii schon allein wegen seiner einzigartigen Umgebung eine besondere Faszination aus. Hinzu kommt dann natürlich auch noch, dass dem Mythos nach hier der Triathlon geboren wurde. Inzwischen hat das Rennen auf der Langstrecke unangefochten die höchste Wichtigkeit und daher sehen wir auch jedes die besten Athleten über diese Distanz dort am Start.

Frage: Auch deutsche Triathletinnen und Triathleten spielten beim IRONMAN auf Hawaii stets eine sehr gute Rolle. Was erwarten Sie von den deutschen Starterinnen und Startern in diesem Jahr?

Matthias Zöll: Sicherlich werden sich auch in diesem Jahr wieder deutsche Athleten in Szene setzen können. Zu den Favoriten gehört mit in jedem Fall Andreas Raelert bei den Herren und als Geheimfavoritin Sonja Taijsich. Aber auch erfahrene Athleten wie Timo Bracht oder Faris Al-Sultan, der den IRONMAN 2005 gar gewinnen konnte, können eine gute Rolle spielen.

Hinzu kommt eine Vielzahl junger Athleten aus Deutschland, die für eine Überraschung sorgen könnten. Dabei zeigt sich insbesondere die gute Arbeit im Fördersystem des Verbandes auf der olympischen Distanz, die regelmäßig „Nachwuchs“ für die Langdistanz hervorbringt.

Frage: Haben Sie eigentlich schon selbst einen IRONMAN gemeistert?

Matthias Zöll: Leider hatte ich dazu noch keine Möglichkeit, da insbesondere die berufliche Tätigkeit den nötigen Trainingsaufwand nicht zulässt. Allerdings ist es schon ein lohnenswertes Ziel, zumindest einmal einen IRONMAN zu finishen, um auch wirklich mitreden zu können.

Vielen Dank und weiterhin bestes Schaffen für den Triathlon-Sport!
Marko Michels

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