Vor den Titelkämpfen 2009 in Berlin: MV bei den Leichtathletik-WM 1997-2007

Jürgen Schult vor zehn Jahren vor zweitem Diskus-Gold

In zwei Monaten beginnen die Leichtathletik-WM in Berlin.
Schwerin-News blickte in loser Folge bereits auf die Titelkämpfe 1983, 1987, 1991 und 1993/95 zurück. Im letzten Teil des Rückblicks auf die Leichtathletik-WM stehen die Resultate der Athletinnen und Athleten aus M-V zwischen 1997 und 2007 im Vordergrund.

Leichtathletik-WM 1997: Australierin Catha Freeman mit WM-Gold über 400 Meter

AKDie Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1997 in Athen waren ein wichtiger Test für die Olympischen Spiele 2004 . In der Hauptstadt Griechenlands nahmen rund 2300 Sportlerinnen bzw. Sportler aus 200 Ländern an den WM teil und Deutschlands Leichtathletik-Team konnte durchaus zufrieden sein. Es gab fünfmal Gold durch Sabine Braun im Siebenkampf, Lars Riedel im Diskuswerfen und Heinz Weis im Hammerwerfen.

Doch auch zwei Athletinnen aus Mecklenburg-Vorpommern waren ganz oben: Astrid Kumbernuss vom Sportklub Neubrandenburg wurde neue Weltmeisterin im Kugelstoßen und die in Röbel geborene Grit Breuer konnte in einem furiosen Staffel-Finale über die 4 x 400 Meter Gold für Deutschland sichern.

Andrea Philipp, in Bützow geboren und bis 1994 für den Schweriner Sportklub startend, wurde mit der 4 x 100 Meter-Staffel Vierte. Eine andere gute Bekannte in Mecklenburg, Tanja Damaske, schaffte Bronze im Speerwerfen. Die erkämpfte – fast schon obligatorisch – auch erneut Jürgen Schult im Diskuswerfen.
Nach Abschluss der Wettkämpfe in Athen war wieder die USA mit 7 x Gold, 3 x Silber und 8 x Bronze erfolgreichste Nation.

Leichtathletik-WM 1999: Tschechiens Zehnkämpfer  Tomas Dvorak König der Athleten

In Sevilla, zwei Jahre später, gab es zwei leichtathletische „Paukenschläge“. Michael Jonhnson konnte den Weltrekord über 400 Meter in 43,18 Sekunden verbessern. Im Stabhochspringen überquerte erstmals US-Girl Stacy Dragila die 4,60 Meter.

Die „spanische Luft“ tat auch den Athletinnen und Athleten aus M-V gut. Lange sah es im Diskuswerfen danach aus, als sollte Jürgen Schult nach 1987 sein zweites WM-Gold im Diskuswerfen gewinnen. Doch der US-Amerikaner Anthony Washington machte dem Schweriner einen Strich durch die Goldmedaillen-Rechnung. Dennoch, der Schweriner konnte mit dem Vize-Weltmeistertitel mehr als zufrieden sein.

FDAusgelassen jubeln durften in Sevilla zwei Neubrandenburgerinnen. Franka Dietzsch wurde neue Königin im Diskus-Ring, Astrid Kumbernuss wiederholte den WM-Erfolg von 1997.

Irrsinnig knapp wurde es im 200 Meter-Lauf der Damen um Platz drei. Am Ende, lange nach der WM, gab es zwei Bronze-Medaillen für Merlene Frazer (Jamaika) und Andrea Philipp, das frühere SSC-Mitglied. Für beide wurden 22,26 Sekunden gestoppt. Mit der 4 x 100 Meter-Staffel wurde die einstige Schwerinerin Fünfte. Grit Breuer konnte mit der 4 x 400 Meter-Staffel Rang drei erlaufen.

Charles Friedek (Dreisprung) und Karsten Kobs (Hammerwerfen) komplettierten die WM-Goldmedaillen-Sammlung 1999 für Deutschland.
Nur die USA mit 11 x Gold und Russland mit 5 x Gold waren erfolgreicher.

Leichtathletik-WM 2001: Eidgenosse Andre Bucher gewinnt über 800 Meter

Die Weltmeisterschaften im kanadischen Edmonton verliefen aus M-V-Sicht eher suboptimal. Keine Athletin, kein Athlet aus einem Verein in M-V erkämpfte Edelmetall. Nur dank der gebürtigen Röbelerin Grit Breuer, die mit der 4 x 400 Meter-Staffel den Vize-Weltmeistertitel erkämpfte, ging „Meck-Pomm“ nicht komplett leer aus.

Hochspringer Martin Buß und Lars Riedel im Diskuswerfen wurden deutsche Leichtathletik-Weltmeister 2001. Erst viel, viel später – durch die Disqualifikation der überführten Doping-Sünderin Marion Jones – erhielt die deutsche 4 x 100 Meter-Staffel auch eine Goldmedaille.
Die USA konnten in Edmonton sechsmal Gold gewinnen, das russische Team schaffte fünf.

Leichtathletik-WM 2003: Schwedin Carlina Klüft gewinnt Gold im Siebenkampf

Mehr als 2000 Athletinnen und Athleten aus 203 Ländern wollten bei den WM 2003 in Paris dabei sein. Kein Gold gab es dieses Mal für Deutschland, dafür achtmal Gold für die USA.

Einmal Silber für Annika Becker im Stabhochsprung und dreimal Bronze dank Boris Henry im Speerwerfen, Geher Andreas Erm und die in Bergen auf Rügen geborene Speerwerferin Steffi Nerius blieben das einzige Edelmetall Deutschlands an der Seine. Ein bisschen wenig für die Leichtathletik-Nation Deutschland …

Leichtathletik-WM 2005: Geher-Gold für Ekuadorianer Jefferson Perez

Nach 1983 rief Helsinki 2005 die Leichtathletik-Jugend zum zweiten Mal zu einer WM in die finnische Hauptstadt
Zwei neue Leichtathletik-Weltrekorde gab es außerdem im „hohen Norden“. Jelena Issinbajewa aus Russland überflog 5,01 Meter und Osleydis Menendez aus Kuba warf ihren Speer 71,70 Meter weit.

RBMecklenburg-Vorpommern konnte sich ebenfalls freuen. Franka Dietzsch wurde nach 1999 wieder Diskus-Weltmeisterin und Klub-Kollege Ralf Bartels vom SC Neubrandenburg stieß seine Kugel auf einen Bronze-Rang.
Steffi Nerius belegte im Speerwerfen auch Platz drei, hinter Christina Obergföll, die hinter der Weltrekord werfenden Kubanerin Menendez mit 70,03 Meter einen neuen Europarekord aufstellte. Klar mit 14 x Gold, 8 x Silber und 3 x Bronze wurden die Vereinigten Staaten wieder das Leichtathletik-Land Nr.1 in Helsinki.

Leichtathletik-WM 2007: Gold im Speerwerfen für Finnland durch Tero Pitkämäki

nIm japanischen Osaka fanden die Leichtathletik-WM 2007 statt. Und wieder konnte Franka Dietzsch goldige Momente erleben. Die „Miss Diskuswerfen“ vom SCN ließ der Konkurrenz keine Chance. Steffi Nerius kam im Speerwerfen wieder auf das Podest – und wieder gab es Bronze.

JMFür eine weitere deutsche Goldmedaille sorgte Betty Heidler im Hammerwerfen. Die USA ließen sich auch in Osaka ihren Ruf als beste Leichtathletik-Nation nicht nehmen – die Bilanz 14 x Gold, 4 x Silber und 8 x Bronze.
Die US-Girls und US-Boys dürften auch in Berlin 2009 wieder das beste Team werden.

M.Michels

F.: 1.Astrid Kumbernuss und Kanute Andreas Dittmer bei Olympia-Empfang 2008 in Neubrandenburg. mm / 2.Franka Dietzsch im Pressegespräch. mm / 3.Ralf Bartels sollte bei den WM in Berlin im Kugelstoßen eine gute Rolle spielen. Mitte Juni gewann der Sportsoldat bei den Militär-WM in Sofia Gold. mm / 4.Alle Drei wollen nach Berlin: Petra Lammert (Kugelstoßen), Sonja Kesselschläger und Julia Mächtig (bd. Siebenkampf) vom Sportklub Neubrandenburg. / 5.Julia Mächtig, die Siebenkampf-Hoffnung für Berlin 2009 und London 2012. mm

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