Vorstellungsänderung im E-Werk am 16.01.2010

Die Mono-Oper „Das Tagebuch der Anne Frank“ am 16.01. um 19.30 Uhr im E-Werk des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin muss aufgrund einer Erkrankung im Ensemble entfallen. Statt dessen ist an diesem Samstag das Schauspiel „Helden wie wir“ zu sehen.

SCHAUSPIEL „Helden wie wir“

Peter Dehler nach dem Roman von Thomas Brussig

Vorstellung am Samstag, den 16. Januar 2010 um 19.30 Uhr im E-Werk

Inszenierung: Peter Dehler
Bühne und Kostüm: Bettina Lauer

Mit: Markus Wünsch

Markus Wünsch in „Die Geschichte des Mauerfalls ist die Geschichte meines Pinsels.“ Klaus Uhltzscht allein ist für den Fall der Berliner Mauer verantwortlich. Oder besser sein „Pimmel“. Davon ist er jedenfalls überzeugt. Uhltzscht wird am 20. August 1968, dem Tag des Einmarschs der Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei, geboren. Er wächst im Ostteil Berlins auf, wo seine Familie in einer Wohnung direkt gegenüber dem Ministerium für Staatssicherheit lebt. Von der Mutter, einer fanatischen Hygieneinspektorin, wird er permanent überwacht und tyrannisiert. Sein Vater hält ihn für einen Versager und ignoriert ihn zumeist.

Klaus wächst in einem sehr lustfeindlichen Elternhaus auf und wird erst im Kinderferienlager aufgeklärt. Von dem Zeitpunkt an dreht sich für ihn die Welt zunehmend um sein zu klein geratenes Glied. Ohne gleichaltrige Freunde aufwachsend, flüchtet er sich in größenwahnsinnige Tagträume, in denen er darauf wartet, dass sich eines Tages seine „historische Bedeutung“ für die Welt erfüllen wird. Auf seine Chance hofft er auch während der langweiligen Tätigkeit bei der Staatssicherheit und sieht sich dabei als Agent in Wartestellung. Unfreiwillig und passiv, ein reiner Mitläufer, gerät Uhltzscht immer wieder in Kontakt mit den politischen Ereignissen. Im Kontext der privaten Lebensgeschichte wird hier ironisch gebrochen Geschichte vermittelt: Ein Bild der letzten 20 Jahre der DDR. Die lang erwartete Gelegenheit zu historischer Bedeutung eröffnet sich Klaus Uhltzscht dann am 9. November 1989, als er durch seinen Penis den Fall der Mauer herbeiführt.

Markus Wünsch in 1995 erschien dieser hoch gelobte „Wenderoman“ von Thomas Brussig. Bereits ein Jahr später schrieb Peter Dehler die Bühnenfassung. Dehler war auch der Regisseur der Uraufführung am Deutschen Theater Berlin. Diese Inszenierung mit Götz Schubert als Klaus Uhltzscht erlebte über 200 Vorstellungen. Für die Schweriner Bühne hat Schauspieldirektor Peter Dehler die Bühnenfassung überarbeitet und mit Markus Wünsch als Klaus neu in Szene gesetzt.

Kartentelefon: 0385 / 5300 – 123; kasse@theater-schwerin.de

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