Vortrag über MfS in der Stadtbibliothek

Die Entwicklung der kulturoperativen Arbeit des MfS in der Kunstszene der DDR ist der Titel eines Vortrages, der in Zusammenarbeit mit der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Außenstelle Schwerin, am Donnerstag, dem 3. April um 19.30, in der Stadtbibliothek, Wismarsche Str. 144, gehalten wird.

Referent ist Dr. Matthias Braun, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsabteilung der „Gauck“-Behörde. Der Kunst- und Kulturbetrieb der DDR war Bestandteil eines politischen Systems. In dem die SED die ideologischen Prämisse setzte und der von ihr zentral gesteuert wurde.
Literatur und Kunst sollten die Menschen nicht nur bilden und unterhalten, sondern den Herrschaftsanspruch der Partei ideologisch begründen. Demzufolge kam der Beherrschung der kulturpolitischen Lage in allen Kunst- und Kulturbereichen von Seiten des Parteiapparates stets eine hohe Priorität zu. Verstärkt wurde dieses Interesse durch ein latentes Misstrauen der SED und ihres Machtapparates gegenüber den „unberechenbaren“ Künstlern.
Eine permanente ideologische Anleitung und Kontrolle durch den Parteiapparat, ergänzt durch eine stetig wachsende Überwachung von Seiten der Staatssicherheit, waren die Folge. Die Stasi wurde zum geheimen Akteur im „Sicherungsbereich“ Literatur und Kunst. Auf der Grundlage neuester Forschungsergebnisse wird sowohl die Entwicklung der strukturellen Voraussetzungen und Methoden der kulturoperativen Arbeit des MfS beschrieben als auch deren Wirkungsweise in der Kunst- und Kulturszene der DDR mit Fallbeispielen (auch aus der Region) belegt.
In diesem Kontext wird der Wert der Stasi-Akten für die kulturhistorische Forschung herausgearbeitet. Darüber hinaus wird der „Geist“ der kulturoperativen Arbeit des MfS an Hand von Tondokumenten sinnlich hörbar vermittelt.

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