Wagner-Oper vorzeitig abgesetzt

Wegen finanziell angespannter Lage nur sechs „Tannhäuser“-Vorstellungen möglich – Wagner-Oper verlässt den Spielplan des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin bereits zum Ende der Spielzeit 11/12

Das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin muss in der Saison 2012/2013 darauf verzichten, die Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg“ – wie ursprünglich geplant  –  wieder in den Spielplan aufzunehmen. Deswegen werden nur noch sechs Vorstellungen der großen Wagner-Oper zu erleben sein. Angesichts der extrem angespannten finanziellen Situation des Theaters hatte der Aufsichtsrat der Theater-gGmbH eine Kürzung des Honoraretats für das laufende Jahr 2012 um 500.000 Euro beschlossen. Generalintendant Joachim Kümmritz entschied deswegen, auf die erst im Januar 2012 überaus erfolgreich zur Premiere gebrachte Produktion „Tannhäuser“ in der nächsten Spielzeit notgedrungen zu verzichten.

Für „Tannhäuser“ hat Opern- und Generalmusikdirektor Matthias Foremny aus fest engagierten Sängerinnen und Sängern sowie aus Gästen ein hochkarätig besetztes Ensemble mit Solisten und großem Chor zusammengestellt, für das in der kommenden Saison die erforderlichen Mittel nicht mehr bereitgestellt werden können. Damit wird es insgesamt nur sechs Vorstellungen, die vertraglich bereits fixiert wurden, in den nächsten Monaten geben. Das Mecklenburgische Staatstheater verliert im kommenden Sommer so einen seiner größten künstlerischen Höhepunkte.

Mit der Inszenierung von Wagners großer romantischer Oper knüpft das Haus an eine Tradition an, die Schwerin zum „Bayreuth des Nordens“ im 19. Jahrhundert erklärt hatte. „Die Streichung dieser Inszenierung in der nächsten Saison bedeutet einen eklatanten Verlust an künstlerischer Qualität für das Schweriner Theater und das kulturelle Profil Schwerins und Mecklenburg-Vorpommerns. Trotz des Erfolgs beim Publikum und einer für die Gesamtspielzeit ausgewogenen Kalkulation dieser Produktion ist es nun nicht mehr möglich, ‚Tannhäuser‘ weiterhin in der Landeshauptstadt zu zeigen“, bedauert Generalintendant und Geschäftsführer Joachim Kümmritz.

Um weitere Kosten einzusparen, wird außerdem die Sommerveranstaltung „Puppen im Park on tour“ in der Schweriner Schelfstadt in diesem Sommer nicht veranstaltet und das bereits geplante Sommerstück des Schauspielensembles „Im Weißen Rössl“ mit 19 Vorstellungen im Zippendorfer Strandpavillon muss ebenfalls entfallen. „Die Schlossfestspiele Schwerin, die im Sommer den kulturellen Höhepunkt in der Landeshauptstadt bilden, sind bei unseren Sparmaßnahmen außen vor. Wir werden die Oper ‚Der Bajazzo‘ in Kooperation mit Roncalli wie geplant in einem Zirkuszelt auf dem Alten Garten zu einem großartigen Erlebnis werden lassen“, betont Joachim Kümmritz.

Quelle: Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin

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