Wanderausstellung stellt fünf „Lebendige Seen“ im Stadthaus vor

Schweriner See vom Global Nature Fund ausgezeichnet

Umweltdezernent Bernd Nottebaum eröffnete die Ausstellung im Beisein von Umweltamtsleiterin Carola Nitz und Dr. Birgitta Tremel. (Foto: LHS)Nach dem die internationale Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) den Schweriner See in der vergangenen Woche als „Lebendigen See des Jahres 2015“ ausgezeichnet hat, wurde am Montag eine Wanderausstellung der Stiftung mit den fünf bisherigen Preisträgern im Rondell in der 2. Etage des Schweriner Stadthauses eröffnet. „Wir sind stolz auf die Auszeichnung des Schweriner Sees durch das Netzwerk Lebendige Seen“, erklärte Umweltdezernent Bernd Nottebaum im Beisein von Umweltamtsleiterin Carola Nitz und Dr. Birgitta Tremel zur Ausstellungseröffnung. Als bisherige Preisträger werden der Plauer See in Mecklenburg-Vorpommern (2011), der Stechlinsee (2012) in Brandenburg, der Mindelsee (2013) in Baden-Württemberg und der Chiemsee (2014) in Bayern vorgestellt. Die Ausstellung ist noch bis Ende April im Stadthaus zu sehen.

Mit der Wahl des Schweriner Sees zum Lebendigen See des Jahres wollen die Netzwerkpartner die ökologische Bedeutung des Sees und die Notwendigkeit einer Nutzung mit Augenmaß für Natur und Umwelt in den Mittelpunkt rücken. „Der Schweriner See mit seinen Städten, Dörfern und den langen, unverbauten Ufern, mit Naturschutz, verantwortungsvollem Wassersport und sanftem Tourismus, erfüllt seit vielen Jahren die hohen Anforderungen an ein europäisches Vogelschutzgebiet“ heißt es in der Laudatio für den Schweriner See. Diese Vielfalt kann von Besuchern am Schweriner See unmittelbar erlebt werden. Fahrrad- und Kanuwanderer, Gäste der Weißen Flotte und Wassersportler aller Art können sich davon überzeugen. Um diese Vielfalt zu erhalten, bedarf es einer vertrauensvollen Zusammenarbeit der beteiligten Interessensgruppen. Gemeinsam mit seinen Partnern bringt der GNF Akteure zusammen, um die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung am viertgrößten See Deutschlands zu unterstützen. Die Naturschutzstation Zippendorf in Schwerin und die BUND Ortsgruppe Schwerin setzen sich seit vielen Jahren für diese Ziele ein

Der Schweriner See ist für die Biologische Vielfalt von außerordentlicher Bedeutung. Die natürliche Umgebung des Schweriner Sees wird von Waldmeister- und Perlgras-Buchenwald sowie Erlen-Eschenwäldern geprägt, das Seeufer von ausgedehnten Schilfgürteln dominiert. Diese Röhrichte sind Brutplatz zahlreicher Vogelarten wie Haubentaucher, Blässralle und Teichrohrsänger. See- und Fischadler brüten in der Umgebung und nutzen den See als Fischgrund. Bis in die Stadt Schwerin hinein sind Fischotter zu beobachten. Der viertgrößte See Deutschlands gehört damit zu den wichtigsten Brut- und Rastvogelgebieten Norddeutschlands. Für Haubentaucher, Reiherente, Blässralle hat der See internationale Bedeutung. Er gehört darüber hinaus zu den bedeutenden Winterrastplätzen der Schellente, der Reiherente und des Gänsesägers. Viele einheimische Fischarten wie Flussbarsch, Hecht, Zander, Barsch, kleine Maräne und Aal, sowie die häufigen Weißfischarten Brasse, Rotfeder, Rotauge und Laube leben im See.

Hintergrund:

Global Nature Fund (GNF)
Zu den Aufgaben des GNF gehören die Förderung des Natur- und Umweltschutzes sowie des Tierschutzes, die Initiierung und Durchführung von Natur- und Umweltschutzprojekten zur Erhaltung der Tierwelt und zum Schutz wandernder Tierarten, ihrer Lebensräume und Wanderrouten, die Entwicklung von Modellprojekten zur Förderung nachhaltigen Wirtschaftens, Publikationen und Veranstaltungen zu Themen des Natur- und Umweltschutzes sowie die Förderung von internationalen Konventionen zum Artenschutz.

Living Lakes
Im Jahr 1998 gründete der GNF das Netzwerk Living Lakes zum Schutz von Seen und Feuchtgebieten, ihrer Lebensräume und Trinkwasserressourcen. Heute plant und realisiert der GNF gemeinsam mit über 100 Partnerorganisationen weltweit nachhaltige Natur- und Umweltschutzprojekte. Living Lakes bietet seinen Mitgliedern eine Plattform zum Dialog und Austausch von Erfahrungen, Wissen, Umwelttechnologien und zur gemeinsamen Umsetzung von Schutzmaßnahmen.

Quelle: LHS

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