Wasserratten aufgepasst!

In den vergangenen heißen Tagen informierten sich zahlreiche Schwerinerinnen und Schweriner bei den Mitarbeiterinnen des städtischen Gesundheitsamtes über gerötete Flecken, Pusteln und Quaddelbildung auf der Haut, die sie nach dem Baden feststellten.

Auch starker Juckreiz ging mit den Symptomen einher. Häufig werden diese Beschwerden von Zerkarien, einem bestimmten Larvenstadium von Saugwürmern, hervorgerufen, die in die Haut eindringen. Der lästige und bisweilen unerträgliche Juckreiz sollte mit einer kühlenden, Juckreiz stillenden Hautsalbe behandelt werden, damit durch vermehrtes Kratzen keine Hautinfektionen entstehen. Ernste gesundheitliche Folgen sind in der Regel nicht zu befürchten, da die Zerkarien in der Haut absterben.

Ist es doch zu einer Entzündung gekommen, sollte der Haus- oder Hautarzt aufgesucht werden, um die betroffenen Hautstellen lokal behandeln zu lassen.

Um den Kontakt mit Zerkarien zu reduzieren, ist es ratsam, sich nicht längere Zeit in Flachwasserbereichen aufzuhalten und lieber in tieferen Bereichen zu schwimmen. Außerdem sind Zerkarien gegenüber Austrocknung empfindlich, so dass es wichtig ist, nasse Badebekleidung sofort abzulegen, nach Möglichkeit gründlich zu duschen und den Körper schnell und gründlich abzufrottieren. Bei den gegenwärtigen Temperaturen ist an allen Flachwasserbereichen mit Schilfgürtel, unabhängig von der tatsächlichen Wasserqualität, wieder vermehrt mit Zerkarien zu rechnen. Die Eier der Saugwürmer, die in Enten und anderen Wasservögeln leben, gelangen mit dem Kot in das Wasser, wo innerhalb kurzer Zeit die Larven schlüpfen, und sich in Süßwasserschnecken (Zwischenwirt) schnell vermehren. Bei höheren Wassertemperaturen verlassen die Zerkarien die Wasserschnecke und dringen wiederum aktiv in den Endwirt, also Enten und Wasservögel ein. Dabei kann es passieren, dass sich die Zerkarien auch in die Haut des Menschen einbohren und die beschriebene Symptomatik auslösen.

Ein ausführliches Informationsblatt über Zerkarien finden sie auch im Internet unter www.schwerin.de, Bereich Ordnung und Gesundheit/ Gesundheitsdienste.

Weitere Anfragen besorgter Bürgerinnen und Bürger sowohl an die Untere Wasserbehörde als auch an das Gesundheitsamt der Stadt Schwerin betreffen die Badewasserqualität des Lankower Sees. An einigen Uferbereichen, von denen momentan aber nicht die überwachten Badestellen Nord- und Südufer betroffen sind, hat starke Algenentwicklung eingesetzt, die das Wasser trüb und grün aussehen lässt. Abhängig von der vorherrschenden Windrichtung wird Algenmasse angetrieben und beginnt auf Grund der Wärme unangenehm zu riechen. Nach erster Einschätzung handelt es sich dabei nicht um eine Massenentwicklung von gesundheitlich bedenklichen Cyanobakterien, die auch als Blaualgen bezeichnet werden. Allerdings sind Hautreaktionen nicht vollständig auszuschließen, so dass empfindliche Personen mit bekannten Hautallergien diese Bereiche meiden sollten.

An den nach Badegewässerlandesverordnung überwachten Badegewässern wird am 7. Juli wieder die Wasserqualität beprobt. Dabei wird auch auf die momentane Algensituation geachtet und ggf. die Algenart genauer bestimmt. Beeinträchtigungen der Wasserqualität, die Auswirkungen auf die Badenden haben, werden über die Medien bekannt gegeben.

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