Weiterbildungstag „Flüchtlinge auf den Arbeitsmarkt“

Netzwerkpartner beim Bildungszentrum Grone Schwerin auf Kurs / Konkrete Ideen zur Vermittlung von Geflüchteten auf den Arbeitsmarkt

Im Gespräch (u.a.): Hans Thon, Präsident der IHK Schwerin (2. Von rechts ) und Dimitri Avramenko, Integrationsbeauftragter der LH Schwerin, links im Bild. (Foto © Grone)
Im Gespräch (u.a.): Hans Thon, Präsident der IHK Schwerin (2. Von rechts ) und Dimitri Avramenko, Integrationsbeauftragter der LH Schwerin, links im Bild. (Foto © Grone)

Großer Dreesch (raib). „Auf Kurs – Aus- und Weiterbildung von Flüchtlingen – Fachkraft von Morgen oder Übermorgen?“ – dieses Thema stand im Mittelpunkt des Weiterbildungstages beim Grone Bildungszentrum in Schwerin. Jürgen Knittel Prokurist von Grone Bildungszentren Mecklenburg-Vorpommern betonte in seinem einleitenden Grußwort, dass diese Tagung im Zusammenhang mit dem VI. deutschen Weiterbildungstag steht. Es gehe dabei um aktuelle Probleme, die den Arbeitsmarkt betreffen. Das Bildungszentrum Grone in Schwerin habe seit dem Herbst des vergangenen Jahres mit Kursen für Geflüchtete begonnen, zunächst als Einstiegskurse und dann ab März 2017 mit Integrationssprachkurse und der Maßnahme der Agentur „ChaF- Chancen für Flüchtlinge“.

Hier werden die Teilnehmer auf den Arbeitsmarkt mit einem Praktikum am Ende der Maßnahme vorbereitet. Dazu waren kompetente Ansprechpartner der Arbeitsagentur Schwerin, dem Arbeitgeberservice, die BCA der Agentur , der Präsident der IHK zu Schwerin Hans Thon, Mitarbeiterinnen der IHK ,der Geschäftsführer des Reha-Zentrum Schwerin, der Landtagsabgeordnete Herr Jörg Heydorn SPD und Geschäftsführer der Firma Comtact -Dienste, das Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales, der Landesgeschäftsführer der AOK Nordost ,der Kooperationspartner vom Malteserhilfswerk in Stern Buchholz, der Integrationsbeauftragte der Landeshauptstadt Schwerin sowie Zuwanderer, die gegenwärtig im I Kurs und in der ChaF Maßnahme sind, gekommen.

Unter der Moderation von Vera Mathes, Willkommenslotsin der Bildungseinrichtung Grone Schwerin, legten Geflüchtete ihre Erfahrungen bei der noch laufenden Eingliederung in den Arbeitsmarkt dar, so ein Arzt und ein Lehrer aus Syrien, wo es an der Anerkennung ihrer in der Heimat gemachten Abschlüsse mangelt. Ein Syrer hat ein erstes Praktikum in der Geschäftsstelle der AOK Krankenkasse absolviert, sich dort gut gemacht, doch vor einem Ausbildungsbeginn als Sozialversicherungsfachangestellter wird er eine B1Prüfung machen und dann mit einer Einstiegsqualifizierung bei der AOK für 8 Monate beginnen, bevor im September 2017 die Ausbildung beginnt.

„Das Praktikum hat dem Geflüchteten einen Einblick über das Wesen der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland vermittelt“ sagte Frank Ahrend, Geschäftsführer der AOK Nordost. Elke Gronke, Teamleiterin des Arbeitgeberservice bei der Arbeitsagentur legte dar, wo gegenwärtig Arbeitskräfte gesucht werden, und erläuterte ausbildungsbegleitende Hilfen. Jürgen Knittel verwies darauf, dass es wichtig sei, sich um die soziale Integration von Geflüchteten Gedanken zu machen. Deutlich wurden auch die unterschiedlichen Ausbildungswege, so es einmal die normale Umschulung gibt, aber auch Einzelförderung in einer Firma möglich ist. Die IHK wiederum hat bereits erste Ausbildungsverträge angepeilt.

Beim Arzt aus Syrien ist es so, dass es noch über zwei Monate braucht, bis er zwar seine Approbation erhält, aber damit noch nicht als Orthopädischer Facharzt arbeiten kann. Eine syrische Frau berichtete über ihr Praktikum bei der Sparkasse. Marlies Reiher, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Schwerin machte deutlich, wie wichtig es ist, dass alle Möglichkeiten für den Berufseinstieg von Geflüchteten nicht nur den Männern sondern auch den Frauen offen stehen und verwies dabei auf Probleme bei der Unterbringung von geflüchteten Kindern in Kindertagesstätten und Schulen, aber auch auf eine Maßnahme, die der Bildungsträger Grone Schwerin in Kooperation mit den Maltesern in Stern Buchholz „ AquinA“ dazu hat.

Deutlich wurde auch, dass auch die Hochschule der Arbeitsagentur in Schwerin Ausbildungschancen für Geflüchtete anbietet.
Dimitri Avramenko warb um Verständnis dafür, wenn manche Dinge einzige Zeit brauchen und würdigte, dass dieser Weiterbildungstag im Rahmen der Interkulturellen Wochen der Landeshauptstadt Schwerin stattfindet, und Grone seit einem Jahr dem Netzwerk Migration der Landeshauptstadt angehört.

German Ross, Geschäftsführer der ambulanten Reha-Einrichtung Schwerin wies darauf hin, dass auch im Bereich Ergo- und Physiotherapeuten ein Bedarf an Nachwuchskräften besteht und bot Orientierungspraktika an. Volker Böhm, Geschäftsführer von Grone Schwerin verwies darauf, dass seine Einrichtung auch weiterhin in der beruflichen Orientierung von Geflüchteten aktiv sein wird, die an den Bedarf der Asylbewerber angepasst wird. Im Rahmen der Tagung konnten sich die Teilnehmer an arabischen Spezialitäten erfreuen, die von Köchen aus der Maßnahme ChaF zubereitet wurden.

Vera Mathes, Moderatorin, zeigte sich mit dem Verlauf und den Ergebnissen des Weiterbildungstages sehr zufrieden, sind doch konkrete Schritte für die Zukunft aufgezeigt worden. Sie dankte allen Partnern für ihre aktive Mitarbeit.

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