Welt-Nashorntag am 22.09.2011

Zoo Schwerin beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm

Am 22.09.2011 feiert die Zoowelt den Welt-Nashorntag (World Rhino Day). Dieser Tag wurde letztes Jahr zum ersten Mal durchgeführt um auf die Bedrohung dieser charismatischen Tiere aufmerksam zumachen.

Es gibt fünf Nashornarten: zwei in Afrika (Spitz- und Breitmaulnashorn) und drei in Asien (Panzer-, Java- und Sumatranashorn). Alle Arten sind vom Aussterben bedroht: durch Zerstörung ihres Lebensraumes und durch die illegale Jagd. In der Asiatischen Welt gilt Nashorn als Heilmittel für zahlreiche Krankheiten, wie Potenzstörungen und Krebs. Wissenschaftlich konnte die Wirkungslosigkeit von Nashornpulver zwar nachgewiesen werden, doch immer noch ist der Aberglaube an die Wirksamkeit in vielen Bevölkerungskreisen fest verankert. Genährt wird dieser durch Geschichten angeblicher Heilungen schwer kranker Menschen, nach Einnahme von Nashornpräparaten. In Yemen spielt Nashorn eine kulturelle Rolle und wird dort für Dolchgriffe verwendet.

Nashörner sind durch die „Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora“ (CITES) geschützt. Durch unzureichende gesetzliche Durchsetzung des Schutzes und gestiegener Nachfrage nach Nashorn, v.a. in Vietnam, sind die Schwarzmarktpreise für Horn von Nashörnern gestiegen. Neben Einbrüchen in Museen, in denen das Horn unersetzlicher Präparate von Nashörnern gestohlen wurde, hat auch die illegale Jagd auf lebende Tiere zugenommen. Besonders betroffen sind das Spitz- und Breitmaulnashorn. Die Wilderer sind inzwischen gut organisiert und ausgerüstet. Aus Helikoptern machen sie mit modernen Waffen Jagd auf die Tiere. Die hohe Anzahl der so gewilderten Tiere bedroht massiv den Erhalt der Arten. Bei der brutalen Jagd nach dem wertvollen Horn, hacken die Wilderer teilweise den Tieren beim lebendigen Leib die Hörner mit Macheten und Kettensägen ab. Die Tiere verenden schließlich an ihren Verletzungen.

Die Europäische Zoo und Aquarium Vereinigung (EAZA) kümmert sich seit vielen Jahren um den Schutz dieser Dickhäuter vor Ort durch Unterstützung der Partnerorganisationen „International Rhino Foundation“ und „Save the Rhino International“. Durch Koordination der Zucht in Zoos wird die genetische Variabilität der Population gesichert. Auch der Zoo Schwerin beteiligt sich mit seinen Breitmaulnashörnern an dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP).

Sabrina Höft

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