Rathaus, E-Werk und Theater erstrahlen in grünem Licht
Am 30. November 2016 findet auf Initiative der Gemeinschaft Sant’Egidio wieder der internationale Aktionstag unter dem Motto: „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ statt. Bereits vor mehr als zehn Jahren hatte die Stadtvertretung der Landeshauptstadt mit großer Mehrheit beschlossen, dass sich Schwerin der Initiative anschließt. In diesem Jahr werden neben dem Altstädtischen Rathaus am Markt, das E-Werk am Pfaffenteich und das Mecklenburgischen Staatstheater von 17.00 Uhr bis Mitternacht als sichtbares Zeichen gegen die Todesstrafe wieder in grünes Licht getaucht. Außerdem können sich die Schwerinerinnen und Schweriner vom 1. bis zum 9. Dezember 2016 im Foyer des Stadthauses, Am Packhof 2-6, mit ihrer Unterschrift gegen die Todesstrafe wenden.
Der internationale Tag „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ ist die weltweit größte Mobilisierung von Städten und Bürgern für Menschlichkeit und Achtung der Menschenrechte auch in schwierigen Situationen. In Deutschland haben sich in den vergangenen 15 Jahren fast 200 Städten am Aktionstag durch Veranstaltungen beteiligt: besondere Bestrahlungen bekannter Gebäude, Konferenzen, Dichterlesungen, schulische Projekte, Unterschriftensammlung für einen Appell zur universalen Abschaffung der Todesstrafe, etc.
Im Dezember 2007 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum ersten Mal in der Geschichte mit großer Mehrheit eine Resolution für ein universales Moratorium der Todesstrafe verabschiedet, die im Dezember 2014 mit noch größerer Zustimmung zum wiederholten Male bestätigt wurde. Nun steht eine erneute Abstimmung im Dezember 2016 bevor. Mittlerweile haben 140 Staaten der Erde die Todesstrafe ganz abgeschafft oder wenden sie in der Praxis nicht mehr an, nur eine Minderheit von 58 Staaten übt diese Praxis noch aus. Insbesondere aus den Krisengebieten des Nahen Ostens sind im Zusammenhang mit dem Terrorismus steigende Vollstreckungszahlen zu registrieren, in der Türkei wird über eine Abstimmung im Parlament zur Wiedereinführung der Todesstrafe nachgedacht.