Weihnachten lässt nach Ansicht von Weihbischof Norbert Werbs aus Schwerin Unmenschlichkeiten überwinden.
„Der Sohn Gottes kam in die Welt wie ein Licht in dunkle Nacht. Er brach die Macht des Todes. Er will uns aufrichten, damit wir unsere Unmenschlichkeit überwinden, die aus tiefer Angst erwächst. Weihnachten lässt Gottes Sohn in unser verschattetes Leben ein. So können wir menschlicher werden und zuversichtlicher, auch in schwierigen Zeiten“, sagte Werbs in seiner Weihnachtspredigt.
Weihbischof Werbs feiert Heiligabend um 22 Uhr die Christmette in der St. Martin Kirche in Schwerin-Lankow und am 1. Weihnachtsfeiertag um 10 Uhr ein Pontifikalhochamt in der Propsteikirche St. Anna in Schwerin.
Im Anschluss finden Sie Auszüge aus den Predigten des Erzbischofs von Hamburg, Dr. Werner Thissen, und Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke. Die Katholiken in Mecklenburg gehören zum Erzbistum Hamburg, die Katholiken in Vorpommern zum Erzbistum Berlin.
Thissen: Die Dunkelheiten nicht verdrängen, das Licht des Weihnachtsfestes ist stärker
„Gegen die Dunkelheiten unserer Zeit helfe das Licht“, sagte der Hamburger Erzbischof Werner Thissen in seiner Predigt in der Christmette im Hamburger Mariendom. Als aktuelle „Dunkelheiten der Zeit“ nannte Erzbischof Thissen die gescheiterte Klimakonferenz in Kopenhagen, die widersprüchliche Einschätzung des Krieges in Afghanistan und die Wirtschaftskrise mit den Milliarden der Staatsverschuldung.
Krieg, Krisen, Katastrophen: Das seien säkulare Chiffren für die Christnacht heute. „Weihnachten, die Geschichte Gottes mit uns Menschen, ereignete sich damals wie heute in einem gesellschaftspolitischen Umfeld“, sagte der Erzbischof. Jeder Mensch, der seine persönlichen Nachterfahrungen, wie Krankheit oder Konflikte, Schwierigkeiten oder Schuld, Erfolglosigkeit oder Einsamkeit nicht verdränge, habe Augen für das Licht, das in der Christnacht aufleuchte. „Gerade in unsere Dunkelheit hinein leuchtet das Licht von Bethlehem.“ Die Botschaft des Weihnachtsfestes sei: „Das Licht ist stärker als alle Dunkelheiten“.
Jaschke: Weihnachten macht krisenfest
Weihnachten macht krisenfest, sagte Weihbischof Hans-Jochen Jaschke in seiner Predigt am Heiligen Abend in Lübeck. In der Krise der Welt setzt die Feier der Geburt Gottes als Mensch neuen Geist frei. Er überwindet Ideologien und kann Wandel durch Annäherung schaffen. In der aktuellen Kirchenkrise muss der Geist von Weihnachten Verkrustungen aufbrechen. Er führt aus einem Planungswahn heraus, der die gegenwärtigen Probleme mit Strukturreformen lösen will. Er zeigt: Nicht durch Ausverkauf, billigere Preise und Anpassungen kann Neues entstehen. Allein immer neue Begeisterung für die Sache Jesu in unserer Zeit bringt die Kirche auf einen guten Weg.
Weihbischof Hans-Jochen Jaschke feiert die Christmette um 22 Uhr in Propsteikirche Herz Jesu Lübeck, Parade 4.