WhatsApp ändert nach Update die Datenschutzeinstellungen

Datenschutzbeauftragter Reinhard Dankert empfielt Nutzern den Anbieter zu wechseln

Der Nachrichtendienst WhatsApp hat mit seinem letzten Update heimlich die Datenschutz-Einstellungen geändert. Unabhängig von den bisher getroffenen Einstellungen ist jetzt bei vielen Nutzern der „Zuletzt Online“ Status für andere Nutzer sichtbar. Der Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Mecklenburg-Vorpommern, Reinhard Dankert, empfiehlt daher: „WhatsApp Nutzer sollten sofort prüfen, ob ihre gewählten Einstellungen noch vorhanden sind“.

Bereits in der Vergangenheit ist der Nachrichtendienst in den Blickpunkt von Datenschutzbehörden gelangt. So wurde beispielweise im Januar 2013 bei einer Untersuchung der kanadischen und niederländischen Datenschutzbeauftragten bekannt, dass WhatsApp einen kompletten Zugriff auf das Telefonbuch des Nutzers hat und die Inhalte ohne dessen Zustimmung auf den eigenen Servern in den USA speichert. Für weltweites Aufsehen sorgte WhatsApp im Februar 2014 durch den Verkauf an das für seinen mangelhaften Datenschutz bekannte soziale Netzwerk Facebook. Der Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD), Thilo Weichert, empfahl daraufhin den WhatsApp-Nutzern, zu einem alternativen Angebot zu wechseln: „Wem die Vertraulichkeit der eigenen Kommunikation etwas wert ist, der sollte auf vertrauenswürdige Dienste zurückgreifen. Dies können nur Unternehmen sein, die einem wirksamen Datenschutzregime unterliegen und die transparente technische Sicherungen vorsehen, etwa eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, so wie dies bei den Schweizer Anbietern Threema oder myEnigma nach deren eigener Darstellung der Fall zu sein scheint.“

Dazu Reinhard Dankert: „Dieses neuerliche Vorkommnis zeigt wieder einmal das mangelnde Datenschutzbewusstsein des Nachrichtendienstes WhatsApp. Ich empfehle den Nutzern daher erneut, auf einen alternativen Anbieter zu wechseln“.

Quelle: Landtag MV

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