Wie zugänglich kann und soll der Schlossgarten sein?

Online-Umfrage: 403 Schweriner taten Meinung kund – zahlreiche Vorschläge unterbreitet

Um die Frage „Wie zugänglich kann und soll der Schlossgarten sein?“ drehte sich die dritte Online-Umfrage der Landeshauptstadt Schwerin.

Erfreulich: 403 Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich innerhalb von zehn Tagen daran. Der Landeshauptstadt ist nach den Worten von Oberbürgermeister Norbert Claussen, sehr daran gelegen, dass Anregungen und Bedenken von Einwohnern ernst genommen und gehört werden. A und O wird eine Lösung sein, die die Verkehrssicherheit gewährleistet. Zugleich müssten in die Abwägung die Interessen der Buga GmbH und des Landes als Eigentümer des Schlossgartens einfließen“. Die Online-Umfrage bot trotz aller methodischen Unzulänglichkeiten die Chance, ein klareres Meinungsbild zu dieser wichtigen Angelegenheit zu bekommen.
„Die Antworten auf die gestellten Ja/Nein-Fragen, die bewusst einige Formulierungen aus der bisherigen Diskussion in den Medien aufnahmen, fielen sehr differenziert aus. Darüber hinaus sind eine Fülle ganz konkreter Vorschläge unterbreitet worden“, so Pressesprecher Christian Meyer. Alle Hinweise würden ausgewertet, da sie beim Finden eines gangbaren Weges in dieser Sache helfen können.
Unabhängig von der momentan geführten öffentlichen Diskussion ist es laut OB Norbert Claussen sehr erfreulich, dass sich „immer mehr Schweriner auf die Bundesgartenschau im Jahre 2009 freuen.“ So hätten fast 80 Prozent der Umfrage-Teilnehmer vor, die grüne Ausstellung im Jahre 2009 zu besuchen.
Die Ergebnisse der Umfrage im Überblick:
1. Ist es zumutbar, persönliche Interessen für sechs Monate zurückzustellen, indem man auf den gewohnten Weg durch den Schlossgarten verzichtet und anstelle dessen die Johannes-Stelling-Straße nutzt, um zu Fuß oder auf dem Rad an sein gewünschtes Ziel zu gelangen?
Mit Ja antworteten 43,2 Prozent der Umfrageteilnehmer, mit Nein 54,3 Prozent.
Zudem wurde um eine Begründung der Antwort gebeten. Hier sechs Beispiele aus der Fülle der Meinungen:

Die Johannes-Stelling-Straße wird während der Ausstellung eine vielbefahrene Straße sein und gerade im Interesse der Sicherheit der Kinder, die den Weg durch den Schlossgarten als Schulweg nutzen, sollte für die Betroffenen möglich sein, den Weg zu wählen, der am sichersten ist.

… halte ich ganz einfach für zumutbar, eine Baustelle würde ähnliches erfordern. Allein der Anlaß wird für Unmut sorgen, da man eigentlich den Schloßgarten nutzen könnte. Echt schade finde ich es für Freizeitsportler und Erholung suchende Familien.

Die Fragestellung ist falsch. Es sind keine „persönlichen Interessen“, dass Bereiche öffentlich nutzbar sein sollen.

Das der Schloßgarten während der BUGA für die Öffentlichkeit gesperrt sein wird, ist lange bekannt. Die BUGA stellt eine Ausnahmesitution da. Den Schwerinern sollte viel daran gelegen sein, dass die BUGA ein Erfolg wird und dazu sind kleine Einschnitte in den Gewohnheiten der Schweriner akzeptabel. Zumal der Schloßgarten nach der BUGA im neuen Glanz erstrahlt.

Es wird das absolute Verkehrsgerangel herrschen. Denken Sie bitte ,bitte ,bitte an die Kinder die mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind. Im Schlossgarten wohnen viele Kinder, die in Schule müssen. Es verlassen viele Kinder morgens den Schlossgarten und fahren durch den Park in die Schule. Auch Kinder der Waldorfschule fahren regelmäßig durch den Park und den Franzosenweg entlang. Auch ich fahre regelmäßig um 5.15 Uhr mit dem Fahrrad aus dem SCHLOSSGARTEN in die Klinik. Wir würden uns sehr freuen, wenn der Schlossgarten für uns Fahrradfahrer 24 h geöffnet wäre!!! DANKE

Aber gibt es nicht inzwischen Transponder-Technik, die es ermöglichen würde, eine Zugangskontrolle in einem offenen System ohne Zaun zu realisieren? In diesem System könnten die Anwohnerwünsche sicher leicht befriedigt werden. An speziellen Punkten würden die Tickets elektronisch abgefragt werden. Ergänzt werden kann das System durch öffentlich sichtbar getragene Anstecker verschiedener Farben für visuelle Kontrollen.

2. Oder ist es zwingend nötig, die Ausstellungsfläche „Schlossgarten“ in der Zeit der Gartenschau für bestimmte Personen (Anwohner, Anlieger etc.) passierbar zu lassen?
Mit Ja antworteten 62,8 Prozent der Umfrageteilnehmer, mit Nein 33.7 Prozent.

Auch bei dieser Frage konnte eine Begründung der Antwort gegeben werden. Hier sechs Beispiele aus der Fülle:
Das Wohngebiet hinter dem Schlossgarten ist Teil dieser Stadt, die Menschen, die hier leben, arbeiten oder lernen, sind Bürger dieser Stadt. Man kann es nicht einfach abtrennen, sondern sollte eine Lösung finden, die bürgerorientiert ist und nicht nur die potentiellen Besucher der BUGA im Blick hat, da sonst die BUGA von den Bürgern nicht mitgetragen wird, bzw. keine „Begeisterung“, sondern Ablehnung für diese Ausstellung dominieren. Passierscheine für Anwohner etc. des Schlossgartens könnten eine Lösung sein, vielleicht auch ein Fahrradweg/Fußgängerweg, der durch den Schlossgarten verläuft und weiterhin offen bleibt.

Der Personenkreis ist schwer abzugrenzen und würde lästige Kontrollen nach sich ziehen.

Die Anwohner des Stadtteils werden insbesondere im unmittelbaren Umfeld des Nebeneingangs ständig mit PKW-Verkehr von Ortskundigen zu tun haben. Hinzu kommt die Einschränkung des Zuganges zur Innenstadt. Es sollte überlegt werden, ob hier in begrenzter Anzahl Dauerkarten zu einem günstigen Preis ausgegeben werden können.

Anwohner können Ihre Wohngebiete jederzeit über andere Straßen erreichen und müssen nicht abkürzen. Ausstellungsfläche „Schlossgarten“ sollte wirklich nur für zahlende Buga-Interessenten geöffnet werden.

Ein Zeittunnel vor Öffnung der BUGA würde ausreichen, um den normalen Verkehr an Radfahrern per pedes durchkommen zu lassen. Technisch müßte es möglich sein, radfahrenden Kindern und Erwachsenen das Passieren der Lennestr. zu ermöglichen.

es ist doch kein wirklich großer Umweg und wenn man erst mal mit Ausnahmen anfängt dann……ich wohne in der Feldstadt und bin froh das endlich einmal etwas in Bewegung kommt in der Stadt……Ausnahmen wecken nur viele Begehrlichkeiten…..

3. Welche Schwerinerinnen und Schwerinern sollte ihrer Meinung nach eine mögliche Sonderregelung nutzen dürfen?
(Hinweis: Diese Frage sollte nur beantwortet werden, wenn die vorherige Frage „Ja“ beantwortet wurde.)
Drei Antworten waren als Vorschlag vorgegeben:
Anwohner rund um den Schlossgarten. Dafür plädierten 48,1 Prozent.
Anlieger, die im Umfeld ihre Arbeitsstelle haben. Dies kreuzten 42,4 Prozent an.
Anlieger, die ihre Kinder in die Kita bringen. Dafür stimmten 48,9 Prozent.
Darüber hinaus konnten weitere Vorschläge unterbreitet werden. Einige Beispiele, die mehrfach genannt wurden:
alle Schweriner
alle Schulkinder
Passanten in Richtung Zippendorf
vor allem Behinderte
alle Interessierten
direkte Anwohner

4. Wie kann der Schlossgarten dauerhaft vor Vandalismus geschützt werden?
Auch hier gab es als Vorschlag eine Antwort:
„Eine Umzäunung, die geregelte Öffnungszeiten am Tag zulässt.“
Dafür stimmten 26,1 Prozent der Umfrage-Teilnehmer, die zudem eigene Vorschläge machen konnten. Aus der Fülle einige Beispiele, die besonders oft genannt wurden:
Parkwächter
Sicherheitspersonal
hohe Bußgelder und Randalierer bestrafen
nächtliche Polizeistreifen
Kontrollen durch den KOSD
Videoüberwachung

Einige Teilnehmer stellten auch in Abrede, dass es überhaupt Vandalismus im Schlossgarten gibt und sehen somit keinen Grund für Ordnungsmaßnahmen.

5. Haben Sie vor, die Bundesgartenschau Schwerin im Jahre 2009 zu besuchen?
Auf diese Frage sagte eine große Mehrheit, konkret 76,9 Prozent, ein klares Ja.
Insgesamt 18,4 Prozent hat derzeit nicht vor, die Gartenschau zu besuchen.

6. Würden Sie sich eine Dauerkarte (Erwachsene 80 Euro/Kinder 20 Euro) kaufen?
Gut ein Viertel der Umfrageteilnehmer (26,6 Prozent) würde zum jetzigen Zeitpunkt eine Dauerkarte erwerben. Für 68,5 Prozent kommt dies nicht in Frage.

7. Oder kaufen Sie sich je nach Bedarf ein Tagesticket?
Knapp die Hälfte, 50,4 Prozent, hat vor, sich spontan ein Buga-Tagesticket zu kaufen. Verneint haben diese Frage 39,5 Prozent.

Nach oben scrollen