Wiedereröffnung der Fürstengruft nach langer Bauzeit

Festakt anlässlich des 300. Jahrestages der Grundsteinlegung der Schelfkirche

Nach aufwändigen Bau- und Restaurierungsmaßnahmen wird Pastor Matthias Fleischer im Beisein der Förderer Diedrich Baxmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, und Patricia Werner, Geschäftsführung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, feierlich die Fürstengruft in der Schweriner Schelfkirche wieder eröffnen. Im Mittelpunkt steht dabei der Gründer der Schelfstadt und Stifter der Schelfkirche Herzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin, dessen restaurierter Sarg als erster wieder in der Fürstengruft zu sehen sein wird. „Ab sofort stehen alle an der Geschichte Schwerins und Mecklenburgs Interessierten an diesem historisch bedeutenden Ort nicht mehr vor verschlossenen Türen“, so Diedrich Baxmann. Gerade im Hinblick auf die bevorstehende Bundesgartenschau sei es erfreulich, dass mit der Fürstengruft ein weiterer Anziehungspunkt für die zu erwartenden zahlreichen Besucher geschaffen worden sei.

Die Fürstengruft der Schweriner Schelfkirche wird nach Abschluss der notwendigen Restaurierungsmaßnahmen wieder 17 Särge beherbergen. Darunter die Bestattungen der Königin zu Preußen und Herzogin zu Mecklenburg-Schwerin Sophie Luise (1685–1735), 3. Gemahlin von Friedrich I. zu Preußen, und des Herzogs Christian Ludwig II. (1683–1756), Regierender Herzog von 1747-1756. Dieser schuf z. B. mit seinen Sammlungen von Gemälden holländischer und flämischer Malerei die Grundlage für die überregional bedeutende Gemäldesammlung des Staatlichen Museums Schwerin.

„Die letzte Ruhestätte dieser für Schwerin so wichtigen Persönlichkeiten wieder in einen angemessenen Zustand zu versetzen, war uns ein besonderes Anliegen“, so Patricia Werner. „Wer heute durch die Schelfstadt geht oder das Theater und das Museum besucht, weiß oft nicht, dass es all das ohne die in der Fürstengruft Bestatteten so nicht gäbe. Gegenwart und Zukunft sind ohne Vergangenheit nicht denkbar.“

„Inzwischen ist die Gruft vollständig saniert und ihr ursprünglicher direkter Zugang vom Kirchenraum wieder geöffnet“, erläutert die Archäologin Dr. Regina Scherping vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern. Durch den Einbau einer Spezialkonstruktion ist die herzogliche Grabstätte für Besucher einsehbar. Die Mittel für die Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten am jetzt fertig gestellten Sarg von Friedrich Wilhelm (1675 – 1713), Herzog von Mecklenburg, und den noch fehlenden seiner Gattin Sophie Charlotte zu Hessen Kassel (1678 – 1749) sowie der Königin zu Preußen und Herzogin zu Mecklenburg-Schwerin, Sophie Luise zu Mecklenburg (1685 – 1735), an denen die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind, wurden von beiden Sparkassenstiftungen getragen. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin haben durch ihre über die Bereitstellung von Mitteln weit hinausgehende Unterstützung der Gesamtmaßnahme deren umfassende Realisierung überhaupt erst möglich gemacht.

„Heute ist ein historischer Tag für die Schelfkirche. Wir können gleich drei Ereignisse gemeinsam begehen“, so Pastor Matthias Fleischer von der Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Nikolai. Neben der Öffnung der Fürstengruft werden das 300-jährige Jubiläum der Grundsteinlegung der Schelfkirche und die Eröffnung der Herzog Christian Ludwig II.-Tage anlässlich seines 325. Geburtstages mit einem Konzert begangen.
Die Fürstengruft wird außerhalb der Gottesdienste und Konzerte jeweils zu den Öffnungszeiten der Kirche in der Schweriner Schelfkirche, Puschkinstraße 3 einsehbar sein.

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