Interview mit der Schweriner SPD-Fraktionsvorsitzenden Manuela Schwesig
Frage: Das Jahr 2008 ist noch relativ jung. Welche politischen Projekte würden Sie gern 2008 in Schwerin durchsetzen ?
Manuela Schwesig: Wir haben viele Aufgaben vor uns.
Das Wichtigste ist, dass wir schnell einen Haushalt beschließen, so dass die Vereine und Verbände, vor allen in den Bereichen Soziales, Kultur und Sport Finanzsicherheit haben.
Die BUGA 2009 muss weiter vorbereitet werden. Wir brauchen ein Sanierungskonzept für die Schwimmhallen und ein Finanzierungskonzept für das Theater.
Sehr wichtig ist mir, dass wir endlich dafür sorgen, dass alle Kinder ein warmes Mittagessen erhalten.
Frage: 2008 ist auch ein Olympia-Jahr. Schwerin konnte bereits zahlreiche olympische Sieger feiern. Die erste Olympia-Medaille gab es durch den Speerwerfer Walter Krüger mit Silber 1960 in Rom.
Die ersten olympischen Goldmedaillen für die Landeshauptstadt folgten 1976 durch den Boxsportler Jochen Bachfeld, die Schwimmerin Andrea Pollack und den Ruderer Michael Wolfgramm.
Rad-Ass Stefan Nimke und die Judoka Ramona Brussig waren zuletzt 2004 bei den Olympischen bzw. Paralympischen Spielen in Athen erfolgreich. Schwerin ist also anerkannte Sportstadt.
Wie schätzen Sie das Leistungspotential der sportlichen Aushängeschilder der Landeshauptstadt persönlich ein ?
Manuela Schwesig: Schwerin hat hohe Potentiale im Sport. Der Leistungssport löst Begeisterung für Sport aus und fördert somit den Breitensport, der wichtig ist – für Jung und Alt, für Klein und Groß.
Frage: Ganz aktuell zu den vergangenen Landtagswahlen in Niedersachsen und in Hessen. Wie beurteilen Sie den Ausgang der beiden Wahlen ?
Manuela Schwesig: Ich freue mich, dass sich die Wählerinnen und Wähler in Hessen für Kompetenz, Ehrlichkeit und eine soziale Politik – also für Andrea Ypsilanti – entschieden haben.
Die populistische und ausländerfeindliche Krawallpolitik von Roland Koch sollte damit endlich ein Ende haben.
Frage: Zuletzt verlor Schwerin mit Annette Köppinger eine herausragende Persönlichkeit, die sich große Verdienste bei der Integration und Unterstützung von Migranten in Schwerin erwarb.
Arbeiteten auch Sie eng mit Frau Köppinger zusammen ? War Annette Köppinger für Sie vielleicht auch ein Vorbild ?
Manuela Schwesig: Mit Annette Köppinger hat unsere Stadt eine sehr engagierte Frau verloren. Wir sollten ihr Andenken bewahren, in dem wir weiterhin die Integration und Unterstützung von Migranten fördern.
Frage: Frauen-Power ist in Schwerin „in“. Silke Gajek, Alexandra Vogel oder auch Sie, um nur drei Beispiele zu nennen, stehen für politisches Engagement in Schwerin.
Sind Frauen gar die besseren Politikerinnen ?
Manuela Schwesig: Frauen arbeiten oftmals sehr sachorientiert und lehnen die Machtspielchen der Politik ab.
Frage: 2008 ist reich an Ereignissen in und außerhalb Schwerins. Was wünschen Sie sich für die Entwicklung der Stadt ?
Manuela Schwesig: Schwerin muss sein kulturelles Potential weiter ausbauen: „Kulturstadt Schwerin.“ / „Florenz des Nordens.“ – Das sind meine Visionen.
Kulturelle Angebote sind für die Lebensqualität der Menschen wichtig. Wir können mit hoher Lebensqualität neue Einwohner ansprechen. Schwerin muß endlich wieder eine Großstadt werden. Auch davon träume ich.
Die Kultur ist aber auch ein wichtiger Faktor für den Tourismus und somit für unsere heimische Wirtschaft. Wir benötigen aber auch endlich neue Firmenansiedlungen mit neuen Arbeitsplätzen – von denen man leben kann.
Schwerin ist eine lebenswerte Stadt, die aber unbedingt ein soziales Gesicht haben muss. Besonders die Kleinsten brauchen unsere Unterstützung.
Die Zukunftschancen der Kinder dürfen nicht vom Geldbeutel ihrer Eltern abhängen. Und das Wichtigste: Wir dürfen kein Kind aufgeben!
Die Fragen stellte: Marko Michels.
F: M.M. (2), Pressestelle (2), Archiv (1)