Woran Diabetiker vor dem Urlaub denken sollten

KKH-Allianz: Dauer- und Notfallmedikamente doppelt mitführen

Schwerin (KKH-Allianz) – Fast jeder kennt jemanden, der an Diabetes mellitus erkrankt ist, im Volksmund Zuckerkrankheit genannt. Denn die Stoffwechselerkrankung, die mit erhöhten Blutzuckerkonzentrationen einhergeht, zählt zu den großen Volkskrankheiten. Allein in Deutschland sind daran laut Robert Koch-Institut sechs Millionen Erwachsene erkrankt.

Ob Strandurlaub, Wanderurlaub oder Kulturreise in ferne Länder: „Planen Diabetiker zu verreisen, sollten sie vorab einige Vorkehrungen treffen, damit während des Urlaubs eine gute Blutzuckereinstellung gewährleistet ist und sie ihren Urlaub vom ersten bis zum letzten Tag genießen können“, empfiehlt Ronny Schomann vom KKH-Allianz Serviceteam in Schwerin. „Besorgen Sie sich bei Ihrem Arzt einen Diabetes-Pass, der Sie als Diabetiker ausweist und all Ihre wichtigen medizinischen Daten wie Messwerte und Medikamente enthält. Dieser kann im Notfall eine große Hilfe sein.“

Müssen für eine Reise Gepäckstücke aufgegeben werden, ist zu bedenken, dass diese mit einigen Tagen Verspätung am Urlaubsort eintreffen können. Daher sollten darin lediglich Vorräte an Medikamenten oder Teststreifen deponiert sein. Tabletten, Insulinspritzen, Blutzuckermessgerät und Diabetes-Pass gehören – neben der Versichertenkarte – ins Handgepäck. Für Flugreisen empfiehlt es sich, ein ärztliches Attest ausstellen zu lassen, das die mitgeführten Utensilien als medizinisch notwendig erklärt. Ganz auf Nummer sicher geht laut Schomann, wer Dauer- und Notfallmedikamente doppelt mitnimmt, getrennt aufbewahrt im Handgepäck und im Koffer. „Dann ist auch bei Verlust eines Gepäckstücks die nötige Versorgung garantiert.“

Ratsam ist zudem, schnell wirksame Kohlenhydrate in Form von Traubenzucker oder Fruchtsäften  – keine Diät- oder Lightprodukte – mitzunehmen. Wer zu bedrohlichen Unterzuckerungen neigt, sollte sich vorab ein Glucagon-Notfall-Set besorgen. „Diabetiker und deren Reisebegleiter sind gut beraten, sich im Umgang damit schulen zu lassen. Dann ist schnelles und richtiges Handeln im Notfall möglich“, so Ronny Schomann.

Am Reisetag sowie am Urlaubsort regelmäßig und häufiger als daheim den Blutzucker messen. In der Regel ändern sich fern von daheim der Tagesablauf und damit Ess- und Bewegungsgewohnheiten. Dadurch kann es zu Über- oder Unterzuckerungen kommen. Eine Zwischenmahlzeit sollte immer griffbereit sein. Weiter ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr am besten in Form von Mineralwasser oder ungesüßtem Tee zu achten und auf regelmäßige Bewegung – wichtig für Stoffwechsel und Kreislauf.

Noch ein Tipp: Medikamente und insbesondere Insulin dürfen auch am Urlaubsort keinen großen Temperaturschwankungen ausgesetzt sein. Idealerweise werden sie im Kühlschrank oder in einem Styropor- oder Thermobehälter aufbewahrt.

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