ZDF-Film über den Großen Dreesch am 29. Oktober zu sehen-Gesprächsrunde nach der Filmpremiere geplant.
Monika und Hubert Bohms leben seit 1976 auf dem Großen Dreesch. Beide sind inzwischen Mitte siebzig. Sie könnten sich eine andere Wohnung leisten. Aber sie wollen nicht umziehen, weil sie hier Wurzeln geschlagen haben. Hans-Joachim Peters hat zwar nie auf dem Dreesch gewohnt, war aber seit Ende der 1960er-Jahre für die Planung des größten Neubaugebiets in Schwerin mitverantwortlich. Darüber, wie dieses Mammutprojekt trotz des allgegenwärtigen Materialmangels umgesetzt wurde, kann er eine Menge erzählen. Auch darüber, wie unerträglich zu DDR-Zeiten die Wohnsituation in der stark vernachlässigten Schweriner Altstadt war. Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow wiederum war Dreesch-Bewohnerin. Sie erinnert sich: „Mein Mann hat als Jugendbrigadier am Großen Dreesch mitgebaut. Das Arbeiterwohnheim, in dem ich einige Jahre gelebt habe, ist heute eine Obdachlosenunterkunft.“ Die ZDF-Journalistin Susanne Seidl schließlich fand den Großen Dreesch so interessant, dass sie für den ZDF-Infokanal einen Film über das Plattenbauviertel gedreht hat. Der Streifen heißt „Leben und Wandel auf dem Großen Dreesch“ und erlebt am 29. Oktober im Mehrgenerationenhaus des Internationalen Bundes seine Schwerin-Premiere. Zur Premiere sind auch Monika und Hubert Bohms, Hans-Joachim Peters und andere Protagonisten des 15-Minuten-Streifens eingeladen. Sie werden während der anschließenden Gesprächsrunde mit der Autorin Susanne Seidl und Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow über ihren Stadtteil reden und natürlich auch ein paar Erinnerungen austauschen. Die Filmpremiere im Mehrgenerationenhaus des Internationalen Bundes in der Keplerstraße 23 beginnt am
29. Oktober um 19 Uhr. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Michaela Christen