Zecken: Zahl der FSME-Erkrankungen 2013 mehr als verdoppelt

KKH: Immer weniger Menschen lassen sich impfen

Schwerin (KKH) – So schön das Osterwochenende mit viel Sonne auch war – bei Spaziergängen über Blumenwiesen, ausgedehnten Wanderungen in Wäldern oder auf Liegewiesen in Parks können Ausflügler das Opfer von Zecken geworden sein. Dabei besteht die Gefahr, dass die kleinen Blutsauger die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Die Zahl der Erkrankungen dieser ernst zu nehmenden Infektionskrankheit hat sich 2013 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Laut Raubert-Koch-Institut (RKI) stieg die Zahl der übermittelten FSME-Erkrankungen von 195 auf 420 Fälle – eine Zunahme um 115 Prozent.

Ronny Schomann vom KKH-Serviceteam in Schwerin rät deshalb, nach einer Oster-Partie ins Grüne den Körper sorgfältig nach Zecken abzusuchen: „Insbesondere Kopf, Ohren, Hals, Armbeugen und Kniekehlen sollten genauer angesehen werden. Das gilt vor allem für Kinder, die gern durchs Dickicht kriechen und deshalb besonders gefährdet sind!“ Wer eine Zecke entdeckt, sollte am besten einen Arzt oder Apotheker aufsuchen. Wer versucht, sie eigenständig durch Drehen zu entfernen, läuft Gefahr, dass der Kopf abreißt und unter der Haut verbleibt. Auf keinen Fall sollten Zecken mit Klebstoff oder Öl erstickt werden. Das kann dazu führen, dass Zecken im Kampf ums Überleben ihren Darminhalt und damit Krankheitserreger in die Wunde abgeben und so eine Infektion auslösen.

Typisch für eine FSME-Infektion sind grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl. Bemerkbar macht sich die Krankheit nach etwa ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenbiss. Es können aber auch eine Hirnhautentzündung sowie Bewusstseins- und Sprachstörungen auftreten. Die Symptomvielfalt macht die Diagnose besonders schwierig.

Der wirksamste Schutz gegen die FSME-Erkrankung ist eine Impfung. Das RKI hat jedoch eine gewisse Impfmüdigkeit festgestellt. Während die Impfquoten bis 2010 stets gestiegen sind, verzeichnete es in den vergangenen Jahren eine Stagnation bzw. Abnahme der Impfzahlen. Laut RKI könnte die Zahl der auftretenden FSME-Erkrankungen durch eine Steigerung der Impfquoten verringert werden. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die FSME- Impfung insbesondere für Personen, die in Risikogebieten leben. In Deutschland wurden aktuell 142 Kreise vom RKI als Risikogebiete eingestuft. Vor allem in Baden-Württemberg und Bayern, in Südhessen und im südöstlichen Thüringen besteht die Gefahr, an FSME zu erkranken. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen für Versicherte, die in diesen Risikogebieten leben, die Impfkosten.


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