Giraffenbullen Jasho starb an Erstickungsanfall
Am Montagabend wurde der Giraffenbulle Jasho leblos auf dem Boden des Vorgeheges aufgefunden. Eindeutig konnte festgestellt werden, dass er gestürzt ist und der Tod sofort eingetreten ist. Aufgrund anatomischer Auffälligkeiten wurde angenommen, dass er sich als Folge des Sturzes einen Halswirbel brach und daran verstarb. Als Auslöser wurde ein spontanes Aufschrecken vermutet. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass er an einem Erstickungsanfall verstarb.
Im Rahmen von Kooperationen mit dem Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin (IZW) werden verstorbene Tiere für wissenschaftliche Zwecke untersucht, bevor sie auf vorgeschriebene Weise vom Abdecker übernommen werden. So auch im Fall Jasho. So konnte eine Wachstumsstörung der Backenzähne festgestellt werden, die verhinderte, dass das Futter vor dem Abschlucken ausreichend zerkleinert wurde. Solch ein Futterbrocken hatte sich in der Speiseröhre festgesetzt und das Tier in Atemnot gebracht. Der Bulle kam ins Taumeln und stürzte. Der Tod trat also durch Ersticken ein. Bei der Obduktion konnte festgestellt werden, dass die Fehlstellung der Halswirbel nicht durch eine Fraktur, sondern durch eine Überdehnung der Sehnen zustande kam, also nicht die Todesursache sein kann.
„Natürlich ändert dieser Umstand wenig an der Tragik. Dennoch beruhigt es etwas, dass Jasho an einem natürlichen Auslöser verstorben ist und nicht etwa an einem Faktor, den wir nicht einschätzen können. Solche Zahnfehlstellungen sind eine völlig normale Erscheinung, auch im angestammten Lebensraum. Dort entscheidet so etwas jedoch schnell, ob das betroffene Tier zur Beute von Raubtieren wird, verhungert oder ob es ein langes Leben hat“, erklärt der Zoodirektor Dr. Tim Schikora.
Laut dem promovierten Biologen würden der Jungbulle Tajo und seine Mutter Lifty zunächst zu zweit bleiben. Erst nach Abschluss der geplanten Bauarbeiten soll in Absprache mit dem Zuchtbuchführer eine neue Gruppe zusammengestellt werden. „Dann ist Tajo in der Geschlechtsreife und muss seine Mutter verlassen. Vorher können wir keinen Bullen herholen, er würde sich nicht mit dem Sohn des Vorgängers vertragen“, so Schikora.
Quelle: Zoo Schwerin