Zu Ehren von Günter Grass

Theaterproduktion „Fundstücke“ wird am 15. Juni nochmals aufgeführt

Günter Grass © Michaela ChristenDie Teilnehmerinnen und Teilnehmer des generationenübergreifenden Theaterprojekts „Fundstücke – Auf den Spuren von Günter Grass“ haben den Literaturnobelpreisträger Günter Grass am 27. März – nur wenige Wochen vor seinem Tod – in seinem Atelier in Behlendorf bei Lübeck besucht, um mit ihm über das Theaterprojekt der Volkshochschule Schwerin und seine literarische Arbeit zu sprechen. Grass teilte die Sorge, dass die Welt um uns herum wieder im Krieg zu versinken drohe. Er erzählte seinen Besuchern auch, dass er an einem neuen Buchprojekt arbeite. Den jungen Gymnasiastinnen aus der Tanztheatergruppe Lysistrate, die den Tango-Liebhaber zum Abschied mit einem Tanz überraschten, riet er, keines ihrer Talente verkümmern zu lassen, sondern – wie er selbst – aus allen zu schöpfen.

Anlässlich des Todes des Literaturnobelpreisträgers Günter Grass im April dieses Jahres, haben sich die Darstellerinnen und Darsteller der „Fundstücke“ entschieden, eine weitere Vorstellung zu geben. Sie findet am 15. Juni 2015 um 18.00 Uhr in der Aula des Goethe-Gymnasiums in Schwerin statt. Karten sind im Vorverkauf im KulturInformationsZentrum, Puschkinstraße 13 erhältlich.

Zur Theaterproduktion:
Für das Grass-Projekt hatten sich Jugendliche und Senioren aus der Landeshauptstadt eineinhalb Jahre lang auf die Spuren des großen Romanciers begeben, waren in seiner Geburtsstadt Danzig, hatten seine Texte gelesen und am Ende ein Theaterstück entwickelt, das Tanz, Lyrik und Musik vereint – und darüber zwei Generationen zusammenbringt. Die eine geboren und aufgewachsen in Kriegs- und Nachkriegszeiten, gefüllt mit Erinnerungen und Erfahrungen – Familie, Arbeit, gelebtes Leben….

Die andere am Anfang des Weges – Wünsche, Zukunftsträume, neugierig auf das Leben… Zwei Generationen auf der Suche nach dem Verbindenden – eine gemeinsame Reise, ein gemeinsames Ziel… Beide Generationen steigen in einen Bus, der sie in das 650 km entfernte Gdansk bringt. Gdansk – Danzig – Langfuhr – Geburtsstadt von Grass.

Das erste Fundstück: Günter Grass ist ein Autor der beide Generationen in seinen Bann zieht. Auf seinen Spuren wandelt man durch Danzig, an die Orte seiner Kindheit, an die Schauplätze seiner Bücher. Abendliche Gespräche fördern Fundstücke zu Tage – Begeisterung für eine Stadt, in der einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren geboren wurde, Begeisterung für seine literarischen Texte. Aber auch Differenzen in Ansichten zu Entscheidungen von Grass zeigen sich, geprägt durch die unterschiedlichen Lebenserfahrungen – Reibung zwischen den Generationen… Eine Art Hilflosigkeit entsteht und die Frage, wie sich diese auffangen lässt. Und Fragen sind es, die sich Alt und Jung danach gegenseitig stellen werden und mit deren Antworten es gelingen wird, dass sich die Generationen annähern, beginnen sich besser zu verstehen. Intensivste Gespräche folgen – für die Alten finden sich Fundstücke der Erinnerungen, für die Jungen letzte Zeitzeugen… Diese Fundstücke liegen jetzt ausgebreitet auf der Bühne einer generationsübergreifenden Theaterproduktion.

Quelle: LHS

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