Zuchterfolg für den Zoo Schwerin

Die Bergmeerschweinchen zeigen ihren Nachwuchs.

BergmeerschweinchenBergmeerschweinchen, auch unter den Namen Felsenmeerschweinchen oder Mokos bekannt, sind in den Tiergärten nur sehr selten anzutreffen. Ihre Heimat liegt in den feuchtwarmen Hügel- und Regenwaldlandschaften Brasiliens. Durch ihr Kletterverhalten finden sich die Nagetiere, welche in Kleingruppen leben, gut zurecht. Und das auch in der Nacht! Mit großen Sprüngen wechseln sie im rasanten Tempo die Astetagen und suchen Baumhöhlen und Felsspalten zum Ruhen auf.
Mokos haben in ihrer Heimat viele Feinde, von den Schlangen Südamerikas bis zu den Kleinkatzen und Greifvögeln des Kontinents. So müssen die großen braunen Meerschweinchen stets wachsam sein und entziehen sich bei der kleinsten Beunruhigung. Unsere Zootiere sind an den Besucher gewöhnt, dennoch sollte man etwas Geduld und Ruhe zum Beobachten mitbringen.
Die Bergmeerschweinchen leben seit dem Januar 2009 im Zoo Schwerin. Beide Tiere, ein junges Pärchen des Jahres 2008, stammen aus einem befreundeten Tiergarten. Wir haben die Bergmeerschweinchen in der Weißbüscheläffchen-Anlage im alten Nashornhaus untergebracht. Anfänglich behielten wir die Vergesellschaftung, zur Sicherheit der winzigen Äffchen gut im Auge, doch mussten wir rasch feststellen, dass die Affen die neuen Mitbewohner aufsuchten und bedrängten. Eine verständliche Situation, da die Affenzwerge bis zur Zusammengewöhnung nur unter sich waren. Die reich strukturierte Anlage bot hierbei ausreichend Ausweichmöglichkeiten. Die Neugier der Weißbüscheläffchen legte sich schnell und eine gegenseitige Akzeptanz baute sich auf. Heute können geduldige Besucher beide Tierarten, Äffchen und Mokos, nebeneinander auf den Ästen sitzen sehen. Diese friedliche Situation führte nun dazu, dass sich die Nagetiere immer häufiger über den Tag sehen ließen und erfolgreich zur Paarung schritten. Und nun, nach 75 bis 77 Tagen Tragzeit, war es soweit. In der Nacht vom 5. zum 6. November wurden Zwillinge geboren. Beide Jungtiere werden fürsorglich von der Mutter betreut und lernen jetzt ihr Zuhause kennen. Wie bei allen Nagetieren ist auch hier in diesem Alter das Geschlecht noch nicht zu bestimmen. Zudem lassen wir der jungen Familie ihre Zeit zur Aufzucht. Wichtig ist die Gesundheit des Jungtieres und die ist mit den Worten unserer Reviertierpflegerin Frau Ziplies bestens zu beschreiben: „Richtig schöne Kinder“. Da freuen sich nicht nur die Tiereltern!

Text und Foto: Dr. Christian Matschei, Zoo Schwerin

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