Zwei Premieren, ein Frühjahrsbrunch und ein Ballett-Gastspiel

Erste Juni-Woche hat es für das Staatstheater Schwerin  „in sich“ …

Schelfkirche> Premiere Nr.1 im Juni 2009: „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal, in einer Inszenierung: Peter Dehler am 5. Juni 2009 in der Schelfkirche zu Schwerin

TWer spielt die Buhlschaft, wer den Tod?
Das sind die ersten Fragen an die Besetzung des berühmten Mysterienspiels schlechthin. In Schwerin ebenso wie jährlich bei den Salzburger Festspielen. Dabei geht es doch in erster Linie um den reichen Jedermann.

Gott hatte den Tod beauftragt, ihn vor das Jüngste Gericht zu holen, damit er dort für sein irdisches Leben Rechenschaft ablege. Denn niemand schätzt mehr den Glauben an den Allmächtigen. Besonders Jedermann: Auf dem Weg zu seiner Buhlschaft verweigerte er den armen Nachbarn eine milde Gabe. Den Schuldknecht ließ er ins Gefängnis bringen. Die Mahnungen seiner Mutter hört er nicht. Auf einem Bankett ängstigen ihn plötzlich Todesahnungen.

Als der Tod mitten im Trubel den verängstigten Jedermann zu seiner letzten Reise aufruft, bittet er Freunde, Verwandte und zuletzt seinen Besitz um Begleitung. Doch nur die guten Taten bleiben bei ihm. Als der Teufel Jedermanns Seele mit sich nehmen will, begnadigt ihn Gott in letzter Minute.
1903 wurde Hofmannsthal auf den jahrhundertealten und oft bearbeiteten Stoff aufmerksam und schuf eine von religiösen Konfessionen unabhängige Interpretation, die bis heute zu den meistgespielten Bühnenklassikern gehört.
Also wer spielt denn nun in Schwerin den Jedermann, die Buhlschaft und den Tod? Zu erleben ab Juni in der Schelfkirche .

> Premiere Nr.2 im Juni 2009: „Das Tagebuch der Anne Frank“, Mono-Oper von Grigori Frid, in einer Inszenierung von Anke Rauthmann, am 6.Juni im E-Werk

„Es ist so viel geschehen, als hätte sich die Welt umgedreht.“ (Anne Frank, 8. Juli 1942)

AFAm 12. Juni 1942 bekam das in Amsterdam lebende jüdische Mädchen Anne Frank zum dreizehnten Geburtstag von den Eltern ein Tagebuch geschenkt. Anne war begeistert, denn Schreiben war ihre Leidenschaft. Kaum einen Monat später musste sich ihre Familie vor der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten in einem Hinterhaus verstecken.

Eine beklemmende Zeit der Isolation begann und Anne vertraute ihrem Tagebuch alle ihre Gedanken, Träume, Ängste und Hoffnungen an. Im August 1944 wurde das Versteck der Franks verraten. Nach der Verhaftung durch die Gestapo führte Annes Leidensweg über Auschwitz in das Lager Bergen-Belsen, wo sie wenige Wochen vor Kriegsende an Typhus starb. Ihre Tagebuchaufzeichnungen jedoch waren gleich nach der Deportation von einer Vertrauten der Familie gesichert worden.

Als der russische Komponist Grigori Frid „Das Tagebuch der Anne Frank“ Anfang der sechziger Jahre zum ersten Mal las, erlitt er – nach eigenen Worten – einen „emotionalen Schock“. Das Schicksal des Mädchens bewegte ihn dermaßen, dass er beschloss, Anne eine Oper zu widmen. Frid fasste zentrale Stellen des Tagebuches zu 21 atmosphärisch dichten Episoden zusammen und komponierte dazu eine von tiefem Mitempfinden durchdrungene Musik.
In Schwerin wird die 1999 entstandene Fassung für eine Sängerin und neun Instrumentalisten zu sehen sein.

> Frühjahrsbrunch  der Schweriner Theaterfreunde

GMDie Freunde des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin e.V. laden am Sonntag, den 7. Juni 2009 um 11 Uhr zum Frühjahrsbrunch in das Konzertfoyer ein. Es erwartet die Zuschauer ein exklusiver Einblick in die Vorbereitungen der Schweriner Schlossfestspiele 2009.

Auf dem Gesprächspodium wird der stellvertretende Vorsitzende der Schweriner Theaterfreunde Holger Saubert u.a. den Generalintendanten Joachim Kümmritz, den Bühnenbildner Olaf Grambow, die Kostümdirektorin Bettina Lauer, die 1. Kapellmeisterin Judith Kubitz (musikalische Leitung Zauberflöte) sowie die Regisseure Arturo Gama (Zauberflöte) und Peter Dehler (Sorbas) begrüßen können.

TheaterJKIn guter Tradition wird natürlich auch so manche musikalische Kostprobe  vorgetragen von Solisten der Schweriner Schlossfestspiele – zu hören sein.

Mit dem Erwerb der Eintrittskarte für 15 EUR, die die gastronomische Bewirtung mit einschließt, unterstützt jeder Besucher zugleich das aktuelle Projekt der Theaterfreunde zum Erwerb des neuen Inspizientenpultes im Großen Haus.

> Schweriner Ballettcompagnie mit „Trias – Bolero“ beim 7. Norddeutschen Tanztreffen in Kiel

GSBVom 5. bis 9. Juni 2009 findet das 7. Norddeutsche Tanztreffen im Theater Kiel statt. Die Ballettcompagnie des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin wird dort am Sonntag, dem 7. Juni um 20 Uhr im Schauspielhaus mit der Schweriner Erfolgsproduktion „Trias – Bolero“ – zwei Choreographien von Lars Scheibner – zu Gast sein.

Die Grundidee der Initiatoren des „Norddeutschen Tanztreffens – Tanzplan Bremen“ ist es, den Tanz im norddeutschen Raum in all seinen Ausprägungen und Facetten zu erschließen, darzustellen, zu vernetzen und damit in einen Dialog miteinander zu bringen.

Die Zuschauer in Kiel haben die einzigartige Gelegenheit, an fünf Tagen Tanz aus der gesamten norddeutschen Region zu sehen und die Vielfalt choreographischer Ausdrucksmöglichkeiten zu erkunden. So sind neben der Schweriner Compagnie u. a. auch das Ballett der Staatsoper Hannover mit „Stabat Mater / Rossini Cards“ sowie das BallettVorpommern mit „Endstation Sehnsucht“ in Kiel zu Gast.

T>>> Kartentelefon: 0385 / 5300  123; kasse@theater-schwerin.de

F.: Staatstheater (4), M.Michels (4)

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