Zweite Schweriner Welterbe-Tagung am 13. und 14. Oktober

Kulturlandschaft im Mittelpunkt / Ausstellung über Gartenarchitekten Lenné

Die Landeshauptstadt Schwerin veranstaltet am 13. und 14. Oktober 2016 zum zweiten Mal gemeinsam mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern und dem Landtag die Schweriner Welterbe-Tagung im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais. Auch in diesem Jahr werden sich nationale und internationale Referentinnen und Referenten en mit dem Welterbe-Anwärter „Schweriner Residenzensemble – Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ auseinandersetzen.

© Landesamt für Kultur und Denkmalpflege MV / LHS Schwerin„Diesmal wird das Hauptaugenmerk auf dem Aspekt der Kulturlandschaft liegen und den Blick vom Schweriner Schloss in die umgebende Seenlandschaft schweifen lassen, u.a. auf den historischen Schweriner Küchengarten, nach Kaninchenwerder, Mueß, Zippendorf und Wiligrad“, berichtet Schwerins Welterbemanagerin Claudia Schönfeld. Auch die urbane städtebauliche Entwicklung, die das Wohnen am Wasser im 19. Jahrhundert modern gemacht hat, wird betrachtet. In seinem Jubiläumsjahr wird das Wirken des berühmten Berliner Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné (1789 -1866) in Schwerin betrachtet wie auch der Schweriner Hofgärtner Theodor Klett. Die international renommierte Münchener Kunsthistorikern Iris Lauterbach wird die darauf hinführende Schweriner Parklandschaft des 18. Jahrhunderts im internationalen Kontext erläutern.

Auch in diesem Jahr sollen nationale und internationale Bauten und Ensembles aus der Zeit des Schlossbaus im Vergleich zum Residenzensemble vorgestellt werden: Alexander Wiesneth von der Bayrischen Schlösserverwaltung wird den Welterbeantrag „Gebaute Träume, die Schlösser Ludwig II. von Bayern, Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee“ darlegen und der Direktor des Palácio da Pena Antonio Nuῆes Pereira wird die romantische Kulturlandschaft der portugiesischen Welterbestätte Sintra vorstellen.

Residenzensemble – Potential als Kulturlandschaft

Außerdem sollen auch die spezifischen Aspekte des UNESCO Welterbes betrachtet werden. Dazu zählen die Bedeutung von Sichtachsen für Welterbestätten im Lichte der neusten Entwicklung der Windenergie oder die Landschaft als Kultur- und Schutzgut. Das Vorgehen bei Antragsstellung einer Kulturlandschaft wird am Beispiel des Kasseler Bergparks Wilhelmshöhe erläutert.

Den großen öffentlichen, eintrittsfreien Festvortrag am Donnerstagabend um 19.30 wird in diesem Jahr die Ministerialrätin des Auswärtigen Amtes für UNESCO-Welterbe Birgitta Ringbeck halten: Es geht um die „Potentiale des Residenzensembles Schwerin als Kulturlandschaft“. „Wir laden dazu die Schwerinerinnen und Schweriner herzlich ein. Auch zur wissenschaftlichen Tagung können sich Interessierte noch bis zum 1. Oktober anmelden“, betont Claudia Schönfeld. Das Tagungsbüro ist unter der Telefonnummer 0385 – 5452980 oder der Mailadresse cschoenfeld@schwerin.de zu erreichen.

Pünktlich zur zweiten Tagung liegt übrigens die ausführliche Dokumentation der ersten Schweriner Welterbetagung in gedruckter Form vor. Der Tagungsband, der in einer Auflage von 1000 Exemplaren erscheint, kostet 15 Euro und ist nach der Tagung auch im BürgerBüro des Stadthauses erhältlich.

Wanderausstellung in der Marienplatzgalerie

Unmittelbar vor der Welterbe-Tagung wird eine Wanderausstellung über das Wirken Peter Joseph Lennés in Mecklenburg-Vorpommern in der Marienplatzgalerie eröffnet. Sie ist dort vom 12. Oktober bis 12. November 2016 zu sehen. Die Ausstellung entstand aus Anlass des 150. Todestages dieses großen Garten- und Landschaftsgestalters und wandelt auf den Spuren seines gartenkünstlerischen Erbes in unserem Bundesland. So sind nicht nur die Anlagen des Schweriner Schlossgartens, die auf Lennésche Planungen zurückgehen, unverzichtbarer Bestandteil der potentiellen Welterbe „Residenzensemble Schwerin – Kulturlandschaft des romantischen Historismus“. In Mecklenburg-Vorpommern gestalteten Lenné, seine Mitarbeiter und Schüler auch die Großherzoglichen Gärten in Ludwigslust und Neustrelitz sowie in vielen Gutsanlagen, insbesondere Basedow sowie Broock, Gültz, Krumbeck und Varchentin. Für 20 Orte in unserem Bundesland sind 31 Pläne Lennés erhalten, für elf Anlagen gibt es Nachweise, für sieben Anlagen wird eine Beteiligung Lennés vermutet.

 

Quelle: LHS
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