Zwischen „Horror“ und „Jubel“

Sportliches Wochenende mit „Licht“ und Schatten“ …

Olympia-Aus für Britta Kamrau und Meistertitel für Wismarer Handball-Nachwuchs.
Hansa-Kicker vor dem Abstieg und Riesen-Jubel bei den Stralsunder Handballspielern – das waren einige sportive Meldungen am Samstag und Sonntag !

Sport ist die „schönste (Neben-)Sache der Welt“ und kann dennoch so ungemein grausam sein. Einerseits gab es in den letzten Wochen durchaus erfreuliche Meldungen für den Sport in M-V. Schwimmer Thomas Rupprath qualifizierte sich endgültig für Peking, die Schweriner Volleyball-Damen waren in der Bundesliga-Vorrunde souverän gegen die damals „nur Titel-Aspirantinnen“ aus Vilsbiburg mit 3:0 erfolgreich, und die Schweriner Faustkämpfer von Trainer Andy Schiemann wurden klar Meister in der Oberliga-Nord.

Riesen-Jubel gab es bei den Handball-Männern von Trainer Holger Schneider, die den Auftieg in die erste Bundesliga dank eines deutlichen Sieges beim zweiten Team des SC Magdeburg erreichten !

Doch es gab und gibt auch die grausamen Seiten des Sportes. Obwohl die Wismarer Boxsportler von Wismars Urgestein Fiete von Thien zu Hause in der 2.Bundesliga ungeschlagen blieben, sogar den Nord-Staffel-Meister Babelsberg mit 13:11 daheim bezwangen, reichte es doch „nur“ zum vierten Rang in der Abschluß-Tabelle (obwohl auch das ein tolles Resultat ist !).

Die Traditionsmannschaft der Wismarer Handball-Damen, dort wurde u.a. die spätere Weltmeisterin Heike Dombrowski „groß“, mußten nach fast 40 Jahren Oberliga- oder Bundesliga-Zugehörigkeit sogar in die Regionalliga absteigen.

Der SSC 2008Die Schweriner Volley-Damen konnten ihren Bundesliga-Schwung bis Anfang März nicht „so richtig“ in die Meisterrunde mitnehmen – am Ende wurde es nicht das erhoffte „Gold“ sondern auch hier „nur“ Bronze (Aber auch das ist ein gutes Resultat für das Traditions-Team, auch wenn man mehr „erträumte“ !).

Bitter verlief der Saison-Auftakt für Schwerins Rad-Ass Stefan Nimke, der nach Erkrankung bei den WM in Manchester gerade im Einzel „unter ferner liefen“ rangierte, aber im Team-Sprint mit Rang vier ein Top-Ergebnis erreichte. Für ihn ist in Peking alles drin – und dort sollte er bestimmt an alte Erfolge anknüpfen können.

Ähnliches gilt für den derzeit besten Kanuten auf unserem Planeten, Andreas Dittmer. Die erste Olympia-Quali war „total suboptimal“, über 500 Meter wies er aber nun am Samstag die heimische Konkurrenz „in die Schranken“, mußte aber am Sonntag die Quali abbrechen …
Weitere Wettbewerbe für Andreas Dittmer: Im Mai ist die EM und bei den Weltcups im Juni geht es „richtig zur Sache“, um die begehrten olympischen Kanu-Tickets – und hier dürfte der „schnellste Indianer der Welt“ dann alles klar machen.

Martin DreßenGanz bitter und ganz traurig wurde es aber schon für zwei Aktive aus M-V mit Blickrichtung Peking …
Martin Dreßen, die Olympia-Hoffnung im Boxen aus M-V, schaffte leider nicht die Olympia-Quali für Peking. Damit startet seit mittlerweile 16 Jahren kein Faustkämpfer aus unserem Bundesland bei Olympia – ein „schmerzhafter Makel“ für die alte Box-Hochburg Mecklenburg-Vorpommern.

Britta KamrauGanz, ganz schlimm wurde es jedoch für Mecklenburgs Top-Schwimmerin Britta Kamrau. Seit 10 Jahren bestimmte sie das Welt-Niveau in ihren Disziplinen mit, war würdige Nachfolgerin einer Peggy Büchse, holte Serien-Siege bei Weltcups, WM, EM und nationalen Meisterschaften, tat so ungemein viel für die Akzeptanz und den Erfolg des Langstreckenschwimmens weltweit und ausgerechnet bei der WM in Sevilla, der Olympia-Qualifikation, lief es für sie desaströs … (Nur Rang 39 !)
Ihr erster trauriger Kommentar: „Das ist für mich wie in einem falschen Film. Ich weiß nicht, was ich machen soll …“.
Vergessen sollte man, und vor allem sie, eines nicht: Ohne ihre Erfolge, ihr Auftreten bzw. ihr Engagement für das Langstreckenschwimmen wäre diese Disziplin 2008 bestimmt nicht im olympischen Programm. Dieses Verdienst und ihre bisherigen Erfolge kann ihr keiner nehmen ! Also, weiter kämpfen, Britta …

Passend zum zurückliegenden Wochenende war auch das Resultat der Hansa-Kicker zu Hause: 1:3 gegen den HSV – und fünf Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz in der ersten Fußball-Bundesliga. War es das schon, Hansa ?

„Goldiger Lichtblick“ des letzten Wochenendes: Der nordostdeutsche Meistertitel der A-Jugend der TSG Wismar im Handballsport … (Schwerin-News berichtete)

Marko Michels

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