Zwischen Kasatschok und „Fliegenden Ochsen“

Das Filmkunstfest 2012 in der Landeshauptstadt ruft „in Kürze“

Die Diskussionen über Etat-Kürzungen in der Kultur in M-V, über drohende Theater-Insolvenzen, eventuelle Bühnen-Schließungen und personellen Abbau überlagern etwas, was sich in Mecklenburg-Vorpommern seit Jahrhunderten herausbildete: Eine kulturelle Landschaft, die mit viel gesellschaftlicher und privater Initiative, mit viel Hingabe und Herzblut und mit viel Können geschaffen wurde.

Ob nun die Festspiele MV, die Hanse-Sail in Rostock, die Schlossfestspiele in Schwerin, die Störtebeker-Festspiele in Ralswiek, die Schlossgartenfestspiele in Neustrelitz, die Vineta-Festspiele in Zinnowitz, das „Kleine Fest im großen Park“ in Ludwigslust, die Heringstage und das Hafenfest in Wismar, das Lübzer Turmfest, das Gänsefest in Bützow, die Darßer Festspiele, das „Piraten Open Air“ in Grevesmühlen und viele andere hochkarätige Veranstaltungen mehr – überall in MV wird im Sommer die Kultur gelebt und zelebriert.
Und wer alles schon nach MV kam oder noch kommt: Kevin Bacon, Chris de Burgh, Roman Polanski, Thoma Gottschalk, Heidi Klum, Helene, Veronika oder Julia Fischer, Armin Müller-Stahl, Manfred Krug, Gunther Emmerlich, Deborah Sasson, Nazan Eckes, Cassie Taylor, Günter Grass, Andrea Berg, Tina Turner, Roxette, Elton John, usw, usw, usw. – Musiker, Schriftsteller, Schauspieler, Entertainer, Multi-Talente aus aller Welt, zu denen die Fans aus MV in Scharen strömten
Aber auch kulturelle Lokalitäten, wie z.B. die Pumpe in Rostock, der Speicher in Schwerin oder die Kultur-Schänke in Schwaan, offenbaren: Es gibt eine Menge bodenständiger Leute hierzulande, für die Kultur unerlässlich ist.

Ein weiterer kultureller Höhepunkt steht bevor: Das 22. Filmkunstfest steht in der Landeshauptstadt auf dem Programm. Zwischen 1. und 6. Mai wird in verschiedenen Lokalitäten, auf diversen Bühnen und vor allem auf der Leinwand „die Symbiose“ von Film und Kunst präsentiert. Und es kommen eine Menge Stars und Starlets aus der Filmbranche in die Landeshauptstadt, so Otto Sander, Andreas Dresen, Katrin Sass, Winfried Glatzeder, Andre Hennicke oder Ulrich Matthes, u.v.a.m..
Gastland ist Russland – und das will sich facettenreich offenbaren. … Zumindest, dass es mehr ist als Kasatschok, Mischa, Matrjoschkas, „Sbornaja“, „Glasnost“, „Perestroika“, Putin oder „Mineralnaja Woda“ …

Natürlich gibt es wieder jede Menge Preise und Wettbewerbe – Konkurrenz plus Belohnungen regen eben auch die Kreativität, gerade die cineastische, an. Ein besonderer Höhepunkt wird auch ein sportlicher Besuch: „Sir Henry“ schaut Anfang Mai auch beim Filmkunstfest in Schwerin vorbei. Nicht grundlos, denn der Film zum so erfolgreichen Boxsportler Henry Maske „Mein Leben“ von Regisseurin und Grimme-Preis-Trägerin Sabine Michel wird als Premiere im Dokumentar-Filmwettbewerb zu sehen sein.

Tja, ein besonderer Höhepunkt im Leben von Henry Maske war sicher sein Olympiasieg vor fast einem Vierteljahrhundert, 1988 in Seoul, im Mittelgewicht. Damals wurde übrigens auch der gebürtige Ludwigsluster Andreas Zülow (SC Traktor Schwerin) Olympiasieger im Leichtgewicht und der gebürtige Rostocker Andreas Tews (SC Traktor Schwerin) Olympia-Zweiter im Fliegengewicht.
Ja, in der Box-Hochburg Schwerin gehören Film, Kunst und mitunter sogar Boxsport zusammen.

Der Countdown zum 22. Filmkunstfest M-V läuft … und vielleicht boxt sich die Kultur ja auch gegen bornierte Politik-Auffassungen zum Sieg. Es muß ja nicht gleich ein K.O.-Schlag sein! Weitere Infos dazu unter: www.filmkunstfest-mv.de .

M. Michels

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