Bei unseren Europäischen Fischottern (Lutra lutra lutra) ist keine winterliche Lethargie zu erkennen. Während die Tiere in den Sommermonaten eher die kühleren Tagesstunden zur Aktivität nutzen, kann der Zoobesucher gerade in der kalten Jahreszeit das ausgelassene Spielverhalten beobachten.
Immer wieder rennen und rutschen die Otter über das Eis, springen über Schneehügel und tummeln sich im eiskalten Wasser. Die frostigen Temperaturen machen den Tieren nichts aus. Mit dem dichtesten Fell aller Säugetiere sind sie vollständig „wasserfest“ und frieren auch nicht bei klirrend kalten Nachttemperaturen. Im Gegenteil: gerade Schneefall und das Ablösen von Eis löst einen ausgeprägten Spieltrieb aus.
Fischotter halten, im Vergleich zu den verwandten Bären, keine Winterruhe. Sie bleiben das gesamte Jahr aktiv und gehen sogar im Wasser auf Nahrungssuche nach Muscheln, Krebsen oder kleinen Fischen. Dieses Verhalten setzt ein Eisfreihalten von Einstiegsöffnungen in der Eisfläche voraus. Auf unserer Anlage kann man die Fischotter gerade beim Spiel in den vielen Eislöchern beobachten. Immer wieder tauchen sie unter den gefrorenen Teich und spielen mit der Beobachtungsgabe der Besucher, insbesondere der Fotographen. Eben noch im linken Eisloch, schon auf der rechten Seite der Anlage. Und gern bleiben die Fischotter auch mehrere Minuten unter Wasser. Ein Spaß für die Tiere und die Besucher des Schweriner Zoos!
Text: Dr. Christian Matschei
Foto: Erika Hellmich
